Senior aus Schwentinental verliert 73.000 Euro – Wohnmobil-Traum geplatzt!

Senior aus Schwentinental verliert 73.000 Euro – Wohnmobil-Traum geplatzt!
Plön, Deutschland - Die Freude auf Reisen in den eigenen vier Wänden wird derzeit von dunklen Wolken überschattet. Besonders betroffen ist der 81-jährige Karsten Busse aus Schwentinental, der sein ganz persönliches Wohnmobil-Abenteuer plant. Nach 60 Jahren des Wartens auf ein eigenes Wohnmobil, das ihm und seiner schwerkranken Frau unvergessliche Kurzurlaube in Schleswig-Holstein ermöglichen sollte, kann Busse diese Hoffnungen nun vielleicht endgültig begraben. Der Senior hat 73.000 Euro für ein Wohnmobil des polnischen Herstellers Affinity bezahlt, das er jedoch nie erhielt. Wie NDR berichtet, zahlte er eine Anzahlung von 7.000 Euro im November an das Winters Caravan Center in Selent, konnte aber nur mehrfach vertröstet werden, obwohl ihm die Fertigstellung des Fahrzeugs in Aussicht gestellt wurde.
Letzten Endes sah sich Busse gezwungen, den Kaufvertrag zu kündigen und rechtliche Schritte einzuleiten. Sein Anwalt stellte bei Kontaktaufnahme mit dem Hersteller fest, dass das Geld offenbar nie angekommen sei. Die Staatsanwaltschaft in Kiel ermittelt mittlerweile gegen den Geschäftsführer Steffen Winter wegen des Verdachts auf Betrug sowie eine mögliche Verbindung zu einem Schneeballsystem. „Es wird angenommen, dass die Verbindlichkeiten des Unternehmens mehrere Millionen Euro betragen“, so die ermittelnden Behörden. Der Geschäftsführer selbst hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert, und ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde eingesetzt.
CAMPING-LIEBESBESTÄNDE UNTER BEDROHUNG
Doch nicht nur Karsten Busse fällt der Traum vom Campen gerade schwer. Auch die Campingbranche sieht sich angesichts aktueller Insolvenzen erschüttert. Der Anbieter „Roadfans“ aus Mönchengladbach, bekannt für die Vermietung und den Verkauf von Camper-Modellen, hat kürzlich Insolvenz anmeldet, wie Der Westen berichtet. Kunden sind verunsichert, besonders wenn es um die Rückzahlung von Kautionen geht. In zahlreichen sozialen Medien wird über die Unsicherheit diskutiert, da das Unternehmen derzeit keine telefonischen Anfragen beantworten kann. Ein Online-Portal zur Klärung von Kundenfragen soll zwar bald eingerichtet werden, doch die Situation bleibt angespannt.
Das Interesse an gebrauchten Wohnmobilen und Wohnwagen ist aufgrund der hohen Preise für Neufahrzeuge und langen Wartezeiten stark gestiegen. Das bedeutet allerdings auch, dass vermehrt Betrügereien in diesem Bereich auftreten. Website wie Anwalt Leverkusen warnen Käufer vor den Risiken, die eine schnelle und einfache Online-Bestellung birgt. In Köln allein gab es schon 2023 über 60 Anzeigen wegen Betrugsversuchen, wobei etwa ein Viertel dieser Fälle Wohnmobile betraf.
WORAUF KÄUFER ACHTEN SOLLTEN
Wer dennoch ein gebrauchtes Wohnmobil erwerben möchte, sollte einige wichtige Vorsichtsmaßnahmen beachten:
- Besichtigungstermine am Wohnort des Anbieters vereinbaren, um sich das Fahrzeug genau anzusehen.
- Die Übereinstimmung von Namen auf dem Klingelschild und dem Anbieter überprüfen.
- Zulassungspapiere auf Rechtschreibfehler und Übereinstimmung der ausstellenden Behörde kontrollieren.
- Die Fahrzeugschlüssel prüfen: Verdacht bei nur einem Schlüssel, auch bei zwei Schlüsseln auf die Funktionalität achten.
Die Verbraucherzentrale rät darüber hinaus, von Vorkasse oder hohen Anzahlungen ohne Absicherung Abstand zu nehmen und stattdessen Treuhandkonten oder Käuferschutzsysteme in Anspruch zu nehmen.
Karsten Busse und viele andere Camping-Enthusiasten hoffen auf bessere Zeiten. Ob im Endeffekt noch ein Wohnmobil für den fraulichen Urlaub in Schleswig-Holstein bleibt, steht in den Sternen.
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Ort | Plön, Deutschland |
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