Schottergärten ade: Euskirchen transformiert Steingärten in Blumenparadiese!
Euskirchen, Deutschland - Die Umwandlung von Schottergärten zu blühenden Oasen gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Der Kreis Euskirchen in Nordrhein-Westfalen hat nun ein wegweisendes Pilotprojekt ins Leben gerufen, das darauf abzielt, die als „Gärten des Grauens“ bezeichneten Schottergärten in naturnahe Flächen zu verwandeln. Laut op-online zählt das Projekt zur Initiative des Landkreises, um gegen die als umweltschädlich bekannt gewordenen Steingärten vorzugehen. Diese Gärten haben aufgrund ihrer Versiegelung des Bodens und der negativen Auswirkungen auf die Biodiversität immer mehr in der Kritik gestanden.
Bislang waren Schottergärten aufgrund ihrer niedrigen Pflegeanforderungen und der ansprechenden Ordnung beliebt. Doch die schädlichen Effekte auf das Mikroklima, wie das warme und trockene Umfeld, die sie schaffen, werden zunehmend erkannt. Die Maßnahmen des Kreises Euskirchen, unterstützt durch EU-Fördermittel für Klimaanpassungsmaßnahmen, zielen darauf ab, Bürgerinnen und Bürger durch finanzielle Anreize zur Umgestaltung ihrer Gärten zu motivieren. Der Landkreis übernimmt die Kosten für die Beratung, Planung und Umsetzung durch Gärtner:innen, was eine praktische Hilfe darstellt, die Bußgelder ersetzen soll, um eine positive Veränderung zu fördern, wie watson berichtet.
Verwandlung der Gärten
Das Ziel des Projekts ist klar: Versiegelte Vorgärten sollen in blühende Flächen umgewandelt werden, die nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch der Bekämpfung des Klimawandels dienen. Anwohner:innen werden ermutigt, selbst Pflanzen auszuwählen, die in kleinen Beeten angepflanzt werden. Diese heimischen Pflanzen verbessern nicht nur die Wasseraufnahme des Bodens, sondern helfen auch, das ökologische Gleichgewicht zu stabilisieren. Zudem könnte das Modell des Kreises Euskirchen eine Vorlage für andere Kommunen in Deutschland werden, um ähnliche Initiativen zu starten.
Obwohl Schottergärten oft als modern und pflegeleicht gelten, sind sie in Wahrheit weit entfernt von einer ökologisch sinnvollen Gartenbewirtschaftung. Die Diskussion um die negativen Folgen dieser Gartenform hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da sie als steinige, nahezu vegetationslose Flächen angesehen werden. Die Definition und Abgrenzung zu artenreichen Kies- oder Steingärten ist häufig unklar, dennoch sind die schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt unbestreitbar. Schottergärten halten kein Wasser und wärmen die Umgebung auf, was gerade in Sommermonaten zu einem zusätzlichen Temperaturanstieg führt, wie der NABU betont.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Das Engagement des Kreises Euskirchen ist nicht das einzige Beispiel für den Wandel, den die Gesellschaft in der Gartenkultur vollzieht. Im Jahr 2024 verabschiedete Nordrhein-Westfalen ein Verbot von Schottergärten in die Landesbauordnung, als Teil eines umfassenderen Ansinnens, die ökologischen Standards zu verbessern. Ähnliche Regelungen finden sich bereits in Hessen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, während in Bayern zum Teil ein Bestandsschutz gilt. Der Wandel hin zu lebendigeren Gärten ist nicht nur notwendig, sondern auch geboten, um die Biodiversität zu fördern und der Erderwärmung entgegenzuwirken.
Insgesamt zeigt das Pilotprojekt in Euskirchen, dass durch einen kooperativen Ansatz zwischen Anwohner:innen, Kommunen und Fachleuten ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Gartenkultur möglich ist. Die Transformation von Schottergärten zu nachhaltigen, blühenden Lebensräumen könnte ein wegweisendes Beispiel für andere Regionen in Deutschland werden.
Details | |
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Vorfall | Umwelt |
Ort | Euskirchen, Deutschland |
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