Sefe zahlt 450 Millionen Euro an den Bund – ein Rückblick auf die Energiekrise

Deutschland - Der verstaatlichte Energiekonzern Sefe hat heute einen bedeutenden finanziellen Schritt vollzogen: Rund 450 Millionen Euro an Staatshilfen wurden an die Bundesrepublik Deutschland zurückgezahlt. Diese Rückzahlung ist Teil eines größeren Rückzahlungsplans, der sich auf insgesamt etwa 725 Millionen Euro beläuft. Sefe, früher bekannt als Gazprom Germania, hat damit einen weiteren Schritt in Richtung finanzieller Stabilität und Unabhängigkeit unternommen.

Die Verstaatlichung von Sefe im Jahr 2022 war eine direkte Reaktion auf die Herausforderungen der Energiekrise, die durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verschärft wurde. Der Bund hatte Sefe mit insgesamt 6,3 Milliarden Euro unterstützt, um die Versorgungssicherheit in Deutschland nach dem Stopp der russischen Gaslieferungen zu gewährleisten. Diese Unterstützung wurde von der EU-Kommission genehmigt, jedoch unter der Auflage, dass Sefe den Großteil der Beihilfen zurückzahlen muss. Bereits im vergangenen Jahr wurden 275 Millionen Euro zurücküberwiesen.

Rückzahlungsplan und weitere Verpflichtungen

Laut ZVW wird eine weitere Rückzahlung an den Bund für das Jahr 2026 erwartet, deren Höhe jedoch von den Geschäftsergebnissen abhängt. Zudem wurde angeordnet, dass der Bund seine Beteiligung an Sefe bis Ende 2028 auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren muss. Diese Vorgaben stehen im Einklang mit den Bestimmungen der EU-Kommission, die klare Vorgaben für die erfolgreiche Privatisierung des Unternehmens formuliert hat.

Sefe beliefert über 50.000 Kunden, darunter sowohl kleine Unternehmen als auch multinationale Konzerne. Der Konzern beschäftigt weltweit rund 2.000 Menschen und spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Energiesicherheit.

Vergleich mit Uniper

Ähnliche Rettungsmaßnahmen wurden auch für Uniper, den größten Gashändler Deutschlands, durchgeführt. Uniper hat in den ersten Monaten des Jahres bereits 2,6 Milliarden Euro an Rückzahlungen geleistet, nachdem das Unternehmen während der Energiekrise von der Bundesregierung mit 13,5 Milliarden Euro unterstützt wurde. Diese Zahlungen sind ebenfalls Teil von Auflagen der EU-Kommission, die eine schrittweise Verringerung der Staatsbeteiligung bis Ende 2028 vorschreibt. So muss auch Uniper seine Anteile auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren.

Die Rückzahlungen von Sefe und Uniper verdeutlichen die anhaltenden finanziellen Herausforderungen, vor denen gleich mehrere Unternehmen in der deutschen Energiebranche stehen. Während Sefe und andere Unternehmen sich an die neuen Gegebenheiten anpassen müssen, bleibt die zukünftige Entwicklung der Branche sowohl national als auch international ein entscheidendes Thema.

Insgesamt zeigt sich, dass die Rückzahlungen nicht nur der Stabilisierung der Unternehmen dienen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Entlastung des deutschen Steuerzahlers darstellen.


n-tv | Zeit

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Vorfall Finanzmarkt
Ursache Energiekrise, russischer Gaslieferstopp
Ort Deutschland
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