Skandal im Fleischhandel: Falsche Haltungsangaben entdecken!

Lidl und Aldi in der Kritik: Falsche Haltungsangaben bei Rindfleisch und Antibiotikaresistenzen entdeckt. Wichtige Kontrollen gefordert!
Lidl und Aldi in der Kritik: Falsche Haltungsangaben bei Rindfleisch und Antibiotikaresistenzen entdeckt. Wichtige Kontrollen gefordert! (Symbolbild/NAGW)

Skandal im Fleischhandel: Falsche Haltungsangaben entdecken!

Deutschland - In den letzten Wochen sind alarmierende Enthüllungen über die Qualität von Rindfleischprodukten aus deutschen Supermärkten ans Licht gekommen. Untersuchungen der Deutschen Umwelthilfe haben ergeben, dass zahlreiche Fleischprodukte von Lidl und Aldi antibiotikaresistente Keime enthalten. Diese Fakten erwecken das Vertrauen der Verbraucher in die Qualität der angebotenen Lebensmittel in den Supermärkten in Deutschland. Ruhr24 berichtet, dass insbesondere ein Viehhandelsunternehmen, die Raiffeisen Viehzentrale (RVZ), verdächtigt wird, die Haltungsformen von über 1.100 Rindern manipuliert zu haben.

Die Manipulation führte dazu, dass mehr als hundert Tonnen Rindfleisch mit falschen Haltungsangaben in die Verkaufsregale der Supermärkte gelangten. Während das Fleisch als Haltungsstufe 3 gekennzeichnet war, stammten die Tiere tatsächlich aus Betrieben mit niedrigeren Haltungsstufen. Diese Abweichungen wurden von der QS Qualität und Sicherheit GmbH, der zuständigen Kontrollinstitution für die Qualitätssicherung in der Fleischwirtschaft, entdeckt.

Untersuchungen und Konsequenzen

Laut Kontrollberichten kommt es nicht nur zu fehlerhaften Haltungskennzeichnungen, sondern auch zu schwerwiegenden Unregelmäßigkeiten wie dem Austausch von Ohrmarken, der Manipulation von Lieferpapieren sowie der Fälschung von Unterschriften. Diese Verstöße wurden in einem Zeitraum zwischen November 2023 und Januar 2024 festgestellt. Um die Hintergründe des Vorfalls zu klären, wurde ein externes Wirtschaftsprüfungsunternehmen eingeschaltet. In der Folge erhielt die RVZ eine Vertragsstrafe von 50.000 Euro und wurde aus dem QS-System ausgeschlossen.

Ohne diese QS-Anerkennung kann das betroffene Fleisch nicht mehr mit dem Haltungsstufensiegel verkauft werden, was den Absatz in deutschen Supermärkten erheblich einschränkt. Zudem haben mehrere bedeutende Kunden ihre Geschäftsbeziehungen zur RVZ gekündigt. Dies hat zur Folge, dass Verbraucher, die bereit sind, einen höheren Preis für Haltungsstufe 3 zu zahlen, unwissentlich für deutlich minderwertige Ware bezahlen könnten.

Forderungen nach intensiveren Kontrollen

Angesichts dieser skandalösen Entwicklungen fordern Branchenkenner intensivere Kontrollen im Fleischsektor, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Zudem wurde bereits angekündigt, dass im Laufe dieses Jahres ein staatliches Tierwohl-Kennzeichen für Fleisch in den Supermärkten verpflichtend eingeführt wird.

Im Rahmen dieser Debatte ist auch der Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung von brennendem Interesse. Laut dem „Lagebild 2024“, das von der Arbeitsgruppe Antibiotikaresistenz des BVL und BfR erstellt wurde, zeigen sich wichtige Entwicklungen seit der vorherigen Veröffentlichung im Jahr 2021. Es wird berichtet, dass seit 2011 die Abgabemengen für antimikrobielle Wirkstoffe an Tierärzte erfasst werden, um den Einsatz bei Tieren zu überwachen. Durch das Tierarzneimittelgesetz von 2022 wurden nationale Vorschriften zur Antibiotikaabgabemengenerfassung konkretisiert.

Ein Antibiotikaminimierungskonzept, das seit 2014 gesetzlich verankert ist, zielt darauf ab, den Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung zu reduzieren. Die Gesamtabgabemengen antibakteriell wirksamer Tierarzneimittel wurden seit 2011 um 68,4 % gesenkt, und zwischen 2020 und 2022 fiel die Abgabemenge um weitere 23 %. Trotz dieser positiven Tendenzen zeigen die Resistenzdaten eine heterogene Entwicklung zwischen den Tierarten, wobei beispielsweise häufig Resistenzen gegen weit verbreitete Antibiotika bei E. coli-Isolaten von Masthühnern und Puten festgestellt wurden BMEL.

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OrtDeutschland
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