Beamte vs. Rentner: Warum Ruheständler um bis zu 3.000 Euro ärmer sind!

Deutschland - In Deutschland ist die Altersversorgung für Beamte und Arbeitnehmer ein stark divergierendes System. Beamte im Ruhestand erhalten oftmals ein dreimal so hohes Einkommen wie ihre rentenversicherten Kollegen. Dies liegt an dem ausgeklügelten Pensionsschicksals für Staatsbedienstete, die eine gesetzliche Altersvorsorge einzahlen. Eine aktuelle Analyse zeigt, dass die Altersbezüge für Beamte deutlich höher sind. So kommen männliche Beamte auf durchschnittlich 3.480 bis 3.820 Euro monatlich, während deren weibliche Kollegen zwischen 2.980 und 3.150 Euro erhalten. Im Gegensatz dazu beziehen männliche Rentner im Schnitt nur 1.338 Euro und Rentnerinnen sogar lediglich 900 Euro monatlich. Das geht aus dem Alterssicherungsbericht des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) hervor, der jährlich veröffentlicht wird und auf die erheblichen Unterschiede hinweist, die der Ruhestand mit sich bringt. Laut Ruhr24 sind 89 Prozent der Landesbeamten in gehobenen oder höheren Laufbahnen tätig, was ihre Pensionierung begünstigt.

Ein entscheidender Aspekt der Beamtenversorgung ist das Alimentationsprinzip, das einen angemessenen Lebensstandard im Ruhestand garantiert und aus den Haushaltsmitteln des öffentlichen Dienstes finanziert wird. Darüber hinaus profitieren Beamte von zusätzlichen Leistungen, wie der Beihilfe zu Krankheits- und Pflegekosten, was ihre Netto-Pension um bis zu 200 Prozent im Vergleich zu Rentnern erhöhen kann. Zudem sind Beamte hinsichtlich der Altersarmut kaum betroffen: nur 2,9 Prozent der gesetzlich Versicherten sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen, während Rentnerinnen besonders vulnerabel sind.

Vergleich der Pensionen und Renten

Beamte erhielten im Jahr 2022 ein durchschnittliches Ruhegehalt von 3.240 Euro brutto pro Monat. Der Trend zeigt eine kontinuierliche Steigerung der Beamtenbezüge: Ab dem 1. März 2024 wird eine Erhöhung um 200 Euro und 5,5 Prozent erwartet, was die Pensionszahlungen weiter in die Höhe treiben wird. Für das Jahr 2024 rechnet man mit einem durchschnittlichen Ruhegehalt von etwa 3.600 Euro monatlich, wie Focus berichtet. Im Vergleich dazu beträgt die Rente für Männer im Jahr 2022 lediglich 1.373 Euro, und für Frauen sogar nur 832 Euro.

Die Unterschiede zwischen den beiden Systemen sind auch bei der prozentualen Berechnung des letzten Gehalts signifikant. Beamte beziehen im Schnitt 65,6 Prozent (Bundesbeamte) und 69,8 Prozent (Berufssoldaten), während das Rentenniveau bei normalen Arbeitnehmern nur bei 48,15 Prozent liegt. Ein Beispiel verdeutlicht diese Diskrepanz: Über einen Zeitraum von 15 Jahren erhält ein Pensionär bis zu 580.860 Euro, während ein Rentner nur 268.950 Euro bezieht, was einen Unterschied von 311.910 Euro ausmacht.

Die Zukunft der Altersvorsorge

Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre Rentenansprüche durch private Altersvorsorge wie die Riester-Rente oder durch betriebliche Altersvorsorge (bAV) aufzubessern. Möglichkeiten, wie Investitionen in Aktien oder ETFs, bieten eine Aussicht auf potenziell hohe Renditen. Dies stellt einen Gegensatz zur Beamtenversorgung dar, die rechtlich und finanziell privilegiert bleibt. Angesichts dieser Konstellation scheint es in absehbarer Zeit geringe Aussichten auf eine Angleichung der beiden Systeme zu geben, was die Schere zwischen Beamten und Rentnern weiter vergrößert.

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Ort Deutschland
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