Steinmeier mahnt: Lehren aus der NS-Diktatur dringlicher denn je!

Berlin, Deutschland - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat heute, am 8. Mai 2025, in Berlin anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes eine bewegende Gedenkstunde gehalten. In seiner Ansprache forderte er dazu auf, die Lehren aus dem Zweiten Weltkrieg und der NS-Diktatur nicht nur zu erinnern, sondern aktiv festzuhalten. Steinmeier warnte eindringlich vor der Gefahren, die von Abschottung, aggressivem Nationalismus und der Verachtung demokratischer Institutionen ausgehen.
Die Erinnerung an die Schrecken des Kriegs sei wichtig, weil Deutschland bereits einmal die Demokratie verloren habe und nun Selbstbehauptung sowie das Eintreten für demokratische Werte notwendig seien. Die internationale Ordnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Völkerrecht basierte, sieht Steinmeier heute als bedroht an. Besonders die Abkehr von dieser Ordnung, die auch durch die Politik der USA spürbar ist, wird als eine „Erschütterung neuen Ausmaßes“ wahrgenommen. Dies geschieht vor dem Hintergrund des Überfalls Russlands auf die Ukraine, von dem Steinmeier einen „doppelten Epochenbruch“ ableitet.
Gedenken und Verantwortung
Die Spitzen der Verfassungsorgane legten während der Gedenkstunde Kränze nieder, um an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zu erinnern. Dieses Jahr wird nicht nur von Steinmeier, sondern in ganz Deutschland der Opfer des Holocaust gedacht, wie beispielsweise beim internationalen Gedenktag für die Opfer am 27. Januar 2025, der am Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin stattfand.
Die deutsche Erinnerungskultur, ein Thema von drängender Relevanz, steht vor Herausforderungen, insbesondere in einer Zeit, in der populiäre Strömungen und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zunehmen. Berichte zeigen, dass die Erinnerung an das NS-Regime auch nach über drei Jahrzehnten noch immer eine große Herausforderung darstellt. Initiativen wie das Denkmal für die unter NS-Ideologie verfolgten Sinti und Roma, das 2012 eröffnet wurde, sind Beispiel für den fortwährenden Kampf um das angemessene Gedenken.
Erinnerungskultur im Wandel
Die Diskussion über die Relevanz von Denkmälern und Gedenkstätten wird durch die gegenwärtigen politischen Entwicklungen verstärkt. Viele Gedenkstätten, wie das Stasi-Gefängnis in Berlin-Hohenschönhausen, sind Orte der Erfahrung und Erkenntnis, die zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit anregen sollen. Laut der bpb ist es wichtig, dass die Erinnerungskultur nicht nur emotional, sondern auch rational und faktenbasiert bleibt, um zukünftige Generationen über die Gefahren der Diktatur und des totalitären Denkens aufzuklären.
Wolfgang Benz, ein bedeutender Historiker, plant zudem, im Frühjahr 2025 neue Denkanstöße zur Zukunft der Erinnerungskultur zu veröffentlichen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, dass Deutschland auch in Zukunft die dunklen Kapitel seiner Geschichte im Gedächtnis behält und denjenigen, die unter dem nationalsozialistischen Regime litten, die gebührende Anerkennung und das Gedenken zuteilwerden lässt.
Mit dem heutigen Gedenken hat Steinmeier ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt und die Verantwortung gegenüber der eigenen Geschichte gesetzt. Der Bundespräsident ruft alle Bürger dazu auf, sich aktiv für die Werte der Demokratie einzusetzen, damit die Lehren aus vergangenen Zeiten nicht in Vergessenheit geraten.
Details | |
---|---|
Ort | Berlin, Deutschland |
Quellen |