Europa überholt USA: Deutschland führt bei Ukraine-Hilfen!

Sumy, Ukraine - In Zeiten geopolitischer Spannungen und militärischer Konflikte steht die Unterstützung der Ukraine im Mittelpunkt internationaler Diskussionen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Europa die USA in der Bereitstellung von Hilfen für die Ukraine überholt hat. Während die USA ihre Militärhilfen nahezu auf null reduziert haben, leisten europäische Staaten erhebliche Beiträge, wobei Deutschland als stärkster Unterstützer hervorsticht. Dies geht aus einer Analyse der Datenbank des IfW Kiel hervor, die die Hilfsmaßnahmen quantifiziert und vergleichbar macht, um ein klares Bild der Unterstützung zu vermitteln.

Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump am 20. Januar 2025 wurde keine neue US-Hilfe für die Ukraine beobachtet. Das letzte Hilfspaket unter seinem Vorgänger Joe Biden, das am 9. Januar 2025 angekündigt wurde, umfasste lediglich 480 Millionen Euro an Militärhilfen. Gleichzeitig haben europäische Staaten 23 Milliarden Euro mehr an Hilfen als die USA bereitgestellt, was die schwindende amerikanische Unterstützung unterstreicht. Derzeit ist die europäische Gesamthilfe seit Kriegsbeginn auf 138 Milliarden Euro angewachsen, während die USA mit 65 Milliarden Euro am Ende Februar 2025 bei den Militärhilfen liegen.

Europäische Hilfe im Rekordniveau

Deutschland kündigte in diesem Jahr vier Milliarden Euro an bilateralen Hilfen an und plant zusätzliche Verpflichtungen bis 2029 in Höhe von 8,25 Milliarden Dollar. Neben Deutschland haben auch andere europäische Länder signifikante Hilfen zugesagt. Großbritannien hat 360 Millionen Euro geleistet, während Norwegen, Dänemark und Schweden 610 Millionen Euro, 690 Millionen Euro und 1,1 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt haben. Diese Zahlen bestätigen den Trend, dass kleinere Staaten in Nordeuropa relativ gesehen viel Unterstützung im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftsleistung leisten.

  • Aktuelle Hilfen nach Ländern:
  • Deutschland: 450 Millionen Euro
  • Großbritannien: 360 Millionen Euro
  • Norwegen: 610 Millionen Euro
  • Dänemark: 690 Millionen Euro
  • Schweden: 1,1 Milliarden Euro

Die wachsende Unterstützung aus Europa steht im Kontrast zu den jüngsten Äußerungen von Trump, der den russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy als „Irrtum“ bezeichnete und Biden sowie den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für den Krieg verantwortlich machte. Trump äußert zudem Skepsis über Selenskyjs Wunsch nach weiteren Raketen und warnte vor der Gefahr eines kriegerischen Konflikts mit Russland.

Langfristige Strategien und Herausforderungen

Die Unsicherheit über die langfristige Unterstützung der Ukraine durch europäische Militärhilfen wird zunehmend thematisiert. So bringt Christoph Trebesch, ein Experte des IfW Kiel, die Notwendigkeit größerer Anstrengungen von bedeutenden Volkswirtschaften wie Deutschland, Frankreich und Spanien ins Gespräch. In den letzten zwei Jahren ist die militärische Unterstützung für die Ukraine gesunken, mit einem Rückgang um 40 Prozent im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022. Während humanitäre und finanzielle Hilfen leicht angestiegen sind, haben die USA für 2023 keine neuen Hilfen versprochen.

Die EU hingegen bietet weiterhin langfristige finanzielle Unterstützung an. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kündigte außerdem an, dass 100 Milliarden Euro Hilfe für die Ukraine bereitgestellt werden sollen. Die Gesamtsumme zugesagter Hilfen für die Ukraine beläuft sich inzwischen auf 261,39 Milliarden Euro, wobei militärische Hilfen einen Großteil ausmachen.

Diese Entwicklungen sind innerhalb des Rahmens der Ukraine Support Tracker Datenbank festgehalten, die von IfW Kiel koordiniert wird und eine umfassende Erfassung der Unterstützungsflüsse von 41 Ländern ermöglicht, einschließlich der EU und ihrer Mitgliedstaaten sowie weiterer internationaler Partner. Die Datenbank verfolgt sowohl finanzielle als auch in-kind Transfers und stellt eine wichtige Resource dar, um die Hilfe für die Ukraine systematisch zu analysieren und deren Effektivität zu bewerten.

Details
Vorfall Angriff
Ort Sumy, Ukraine
Verletzte 110
Quellen