Chronisches Erschöpfungssyndrom: Zahl der Betroffenen nach Corona explodiert!

Nordamerika, USA - Das chronische Erschöpfungssyndrom (CFS), eine neuroimmunologische Erkrankung, betrifft seit der Coronavirus-Pandemie deutlich mehr Menschen. Vor der Pandemie waren in Deutschland schätzungsweise 250.000 Menschen betroffen. Experten gehen davon aus, dass sich diese Zahl aufgrund von Covid-19 auf etwa 500.000 Verdopplung erhöht hat. Die genaue Ursache von CFS ist bislang unbekannt, jedoch haben Virusinfektionen, insbesondere Sars-CoV-2, als mögliche Auslöser an Bedeutung gewonnen. Long Covid, ein Zustand, der bei vielen Patienten nach der akuten Infektion auftritt, kann bei fast der Hälfte der Erkrankten die Kriterien für CFS erfüllen.
Long Covid bezieht sich auf anhaltende Symptome, die mehr als vier Wochen nach einer Coronavirus-Infektion vorhanden sind, während Post Covid Beschwerden beschreibt, die sogar mehr als zwölf Wochen anhalten. Zu den Hauptmerkmalen von CFS gehört die Post-Exertionelle Malaise (PEM), bei der sich der Gesundheitszustand der Betroffenen nach körperlicher oder geistiger Anstrengung verschlechtert. Die Symptome reichen von Schwindel und Herzrasen über Konzentrationsstörungen bis hin zu schwerer Fatigue.
Diagnose und Behandlung von CFS
Die Diagnose von CFS gestaltet sich oft als schwierig. Es existieren keine spezifischen Biomarker, die zur Identifizierung dieser Erkrankung verwendet werden können, weshalb simplifizierte Diagnosen und lange Wartezeiten für die Betroffenen häufig sind. Diskussionen über die Ursache der Krankheit, ob psychosomatisch oder somatisch, sind weit verbreitet. Betroffene berichten häufig über lange Zeiträume von falschen oder gar keinen Diagnosen, was zu erheblichem Frust führt. Ein Teil der Patienten kann genesen, während andere dauerhaft an der Erkrankung leiden.
Eine gezielte Forschung zu CFS wird durch einen Verbund von Unikliniken und Instituten, der mit 2,5 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren unterstützt wird, vorangetrieben. Ziel dieser Forschung ist die standardisierte klinische Erfassung von Symptomen sowie die Untersuchung der Auswirkungen körperlicher Belastung auf das Immunsystem und den Stoffwechsel.
Hallmarks und Prävalenz
Eine aktuelle Studie zur Prävalenz von Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) unter 465 Long-COVID-Patienten hat ergeben, dass 58% der Teilnehmer die Kriterien für ME/CFS erfüllen. Besonders interessant ist dabei, dass 71% der Befragten mit selbstberichteter ME/CFS-Diagnose die Kriterien erfüllten, während 40% der Teilnehmer ohne solche Angaben ebenfalls diagnostizierbare Symptome zeigten. Die Ergebnisse unterstützen frühere Studien, die eine hohe Prävalenz von ME/CFS bei Personen mit anhaltenden COVID-19-Symptomen nahelegen.
Die häufigsten Symptome, die nach sechs Monaten auftreten, sind Müdigkeit, PEM und kognitive Dysfunktion. CFS-Symptome umfassen auch unerholsamen Schlaf, Schmerzen und neurokognitive Manifestationen, die alle erheblich zur Funktionsbeeinträchtigung der Betroffenen beitragen.
Historische Perspektive
CFS ist kein neues Krankheitsbild; bereits im Altertum wurden chronische Erschöpfungszustände dokumentiert. Der Begriff „Neurasthenie“ wurde 1869 von George Beard geprägt und umfasst Symptome wie rasche Erschöpfbarkeit und Konzentrationsstörungen. Im Laufe des 20. Jahrhunderts veränderten sich die Begrifflichkeiten und Erklärungsansätze nachhaltigt. Der moderne Begriff „Chronic Fatigue Syndrome“ wurde von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) 1988 erstmals verwendet, und die Symptomatik spiegelt viele der früheren Beschreibungen wider.
Die Behandlung von CFS und Post-COVID-Syndrom ist oft symptomatisch und umfasst Strategien wie „Pacing“, um eine Überanstrengung zu vermeiden. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Unklarheiten über die Ursachen der Symptome nach COVID-19 bleibt die Forschung zu CFS und seinen Verbindungen zu Long COVID von großer Bedeutung.
Für weitere Informationen zu diesem Thema werden die Leser eingeladen, die Artikel auf Merkur, PMC und PMC zu lesen.
Details | |
---|---|
Ort | Nordamerika, USA |
Quellen |