Lebensgefährlicher Unfall beim Baumfällen: Azubi kämpft sich zurück!

Vorpommern, Deutschland - Am 12. Oktober 2023 geschah in Vorpommern ein schwerer Unfall beim Baumfällen, der gravierende Folgen für einen 17-jährigen Lehrling hatte. Der Junge erlitt lebensgefährliche Lungenverletzungen, nachdem er von einem herabfallenden Ast getroffen wurde. Während des Prozesses am Amtsgericht Stralsund, der am 9. Mai 2025 endete, stellte Richter Stefan Bamberg fest, dass der Unfall aufgrund der unnatürlich gewachsenen Weide nicht zu vermeiden war. Diese Einschätzung wurde von Experten geteilt, die auf die verdrehte Wachstumsform des Baumes hinwiesen. Der Prozess gegen die Verantwortlichen der ausführenden Firma endete nach 1,5 Stunden mit einer einvernehmlichen Lösung und einer Geldauflage.
Der Lehrling, inzwischen 19 Jahre alt, hat sich weitgehend erholt und seine Ausbildung im Betrieb wieder aufgenommen. Trotz seiner Genesung hat er weiterhin gesundheitliche Probleme, darunter Wasser in der Lunge. Während seiner zweiwöchigen Krankenhauseinweisung wurde ihm klar, dass er das zweite Ausbildungsjahr nachholen muss. Die Kläger, eine Firma, die im Auftrag des Amtes Süderholz die Fällarbeiten durchführte, hatten von der Behörde den Auftrag erhalten, vier Bäume zu fällen, um Winterquartiere für Fledermäuse zu vermeiden. Dies sollte abends unter Beachtung von Arbeitsplatzschutzmaßnahmen geschehen, obwohl der Geschäftsführer der Auffassung war, dass eine Fällung tagsüber besser gewesen wäre.
Verantwortung und Konsequenzen
Im Rahmen des Verfahrens mussten sowohl der Geschäftsführer als auch der Vorarbeiter jeweils eine Geldstrafe zahlen. Der Richter bot den Angeklagten ein Rechtsgespräch an, was letztlich zur vorläufigen Einstellung des Verfahrens führte. Der Lehrling wird durch eine Ausgleichszahlung von insgesamt 2.500 Euro entschädigt, wobei 1.500 Euro vom Chef und 1.000 Euro vom Vorarbeiter kommen. Alle Beteiligten hielten während des Verfahrens Kontakt zu dem betroffenen Lehrling und drücken ihre Erleichterung darüber aus, dass dieser im Betrieb bleiben möchte.
Dieser Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheitslage bei Baumarbeiten, die im Kontext der aktuellen Daten zu Arbeitsunfällen in Deutschland steht. Nach dem Bericht „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit – Berichtsjahr 2023“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wurden im Jahr 2023 insgesamt 838.792 meldepflichtige Arbeitsunfälle registriert. Die Unfallquote pro 1.000 Vollzeitäquivalente liegt mit 18,8 unter den Werten der Vorjahre. Dennoch sind auch in der Branche der forstwirtschaftlichen Dienstleistungen wie Baumfällen die Risiken erheblich.
Die unfallbedingten Herausforderungen verdeutlichen die Notwendigkeit verbesserter Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere in der Ausbildung junger Menschen im handwerklichen Bereich. Eine lückenlose Schulung und Schutzmaßnahmen könnten dazu beitragen, die Unfallrate weiter zu senken und zu gewährleisten, dass derartige Vorfälle in Zukunft vermieden werden.
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Ort | Vorpommern, Deutschland |
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