Sechs Bulgaren wegen Spionage für Russland in London verurteilt!

London, Großbritannien - Sechs Bulgaren sind in Großbritannien wegen ihrer Verwicklung in eine umfassende Spionageoperation für Russland verurteilt worden. Ein Londoner Gericht, das Old Bailey, sprach die Angeklagten schuldig und verhängte Haftstrafen zwischen fünf und mehr als zehn Jahren. Die Gruppe soll in engem Kontakt zum abgetauchten Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek gestanden haben, der als Verbindungsmann zwischen der russischen Regierung und den Spionen eingesetzt war. Laut Informationen von t-online wurden die Operationen als die „größte und komplexeste“ Spionageaktion auf britischem Boden bezeichnet.
Die als gefährlich geltende Zelle spionierte gegen Oppositionelle und Journalisten in Deutschland, Großbritannien, Österreich und Montenegro. Sie plante sogar, Schweineblut per Drohne auf die Botschaft von Kasachstan in London zu schütten. Dominic Murphy, Leiter der Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei, charakterisierte die Arbeitsweise der Gruppe als sehr aufwendig, beinahe in der Manier eines „Spionage-Romans“.
Die Verurteilten und ihre Taktiken
Unter den Verurteilten befanden sich zwei Frauen und ein Mann, die mutmaßlich im Auftrag von Jan Marsalek handelten. Ihnen droht eine Haftstrafe von bis zu 14 Jahren, wobei die genauen Strafmaße in den kommenden Wochen verkündet werden sollen, wie ZDF berichtet. Die Ermittler fanden in den Verstecken der Spionagegruppe zahlreiche Beweismittel, darunter Video- und Tonaufnahmegeräte, die in Alltagsgegenständen versteckt waren.
Eine der Verurteilten sollte als sogenannte „Honigfalle“ für einen kritisch über Russland berichtenden Journalisten fungieren. Zudem gab es Berichte über geplante Entführungen durch die Spionagegruppe. Jan Marsalek, der nach Russland geflüchtet ist, hatte sich als Priester ausgegeben und soll jahrelang für russische Geheimdienste tätig gewesen sein.
Hintergründe zur Spionagegefahr
Wie das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) in einer Analyse erläutert, sind die Gefahren durch russische Spionage, Sabotage und Desinformation seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Jahr 2022 gestiegen. Die Hemmschwelle für russische Aktionen gegen Deutschland sei gesunken, weshalb Klandestine Aktivitäten zunehmend eine Bedrohung für die innere Sicherheit darstellen. Private Akteure, wie prorussische Hacktivisten, führen Cyberangriffe durch und versuchen, Einfluss auf politische und gesellschaftliche Konflikte zu nehmen.
Die Spionageaktivitäten der jetzt verurteilten Gruppe spiegeln diese allgemeinen Gefahren wider, da sie nicht nur in Großbritannien, sondern auch in Deutschland, Österreich, Spanien und Montenegro tätig waren. Dabei lag ein besonderer Fokus auf militärischen Anlagen und kritischen Infrastrukturen.
Die Verurteilungen dieser Spionagegruppe verdeutlichen die laufenden Anstrengungen der britischen Behörden zur Bekämpfung russischer Spionage Netzwerke, während sich die Lage in Europa durch den Ukraine-Krieg nach wie vor zuspitzt. Das BfV spielt eine Schlüsselrolle bei der Aufklärung und Abwehr dieser Gefahren, um die Resilienz der Gesellschaft und der Institutionen zu stärken, wie in den Berichten von Verfassungsschutz nachzulesen ist.
Details | |
---|---|
Ort | London, Großbritannien |
Quellen |