Neues Gutachten zur Lehrkräftebildung: Bayern geht digital voran!
Würzburg, Deutschland - Am 7. Mai 2025 präsentierte eine Expertenkommission ihre Vorschläge zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung in Bayern. Dieses Gutachten wurde im Auftrag des Freistaates Bayern erstellt und zielt darauf ab, die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte an die sich verändernden Anforderungen der Schulen anzupassen. Eine zentrale Rolle bei dieser Initiative spielt die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg, an der zeitnah eine Informationsveranstaltung für alle Beteiligten stattfinden soll, wie uni-wuerzburg.de berichtet.
Die Expertenkommission, die im Sommer 2023 ins Leben gerufen wurde, hat die Entwicklungen im Bildungssektor aufmerksam verfolgt. Dies umfasst die Herausforderungen, die mit der Integration digitaler Medien und dem Umgang mit heterogenen Klassen einhergehen. Professor Christoph Ratz von der JMU war einer der Mitglieder dieser Kommission, die aus Vertretern der Lehrerverbände und Wissenschaftlern der bayerischen Universitäten besteht.
Empfehlungen für die Zukunft
Das Gutachten trägt den Titel „Lehrkräftebildung für das 21. Jahrhundert: Attraktivität und Qualität durch Professionsbezug und Wissenschaftsorientierung“. Es bietet eine Reihe von Empfehlungen, darunter ein Bekenntnis zur schulartspezifischen Lehrerbildung sowie zur zentralen ersten Staatsprüfung. Die Ergebnisse wurden nach eineinhalb Jahren intensiver Arbeit an die Kultusministerin Anna Stolz und den Wissenschaftsminister Markus Blume überreicht und am selben Tag bei einer Pressekonferenz in München vorgestellt.
Die Notwendigkeit einer solchen Reform wird unterstrichen durch die wachsende Bedeutung digitaler Bildung. Wie qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de feststellt, müssen Lehrkräfte im Studium und in der Weiterbildung einen kritisch-reflexiven Umgang mit digitalen Medien erlernen. Die Nutzung digitaler Technologien im Unterricht soll als ergänzende Methode zu traditionellen Lehrmethoden gefördert werden.
Innovative Ansätze in der Lehrkräftebildung
Seit 2020 unterstützt die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ innovative Maßnahmen zur Digitalisierung in der Lehrkräftebildung. Verschiedene Projekte, wie das CODIP der Leuphana Universität Lüneburg, erproben digital unterstützte Lehr-Lern-Konzepte, die dann in der Lehramtsausbildung und Fortbildung eingesetzt werden. Diese Lehr-Lern-Konzepte sind als Open Educational Resources (OER) auf dem OER-Portal „twillo“ zugänglich.
Zusätzlich kommen spezielle Tools wie elektronische Tagebücher und Feedback-Tools, etwa das „e-Portfolio p:ier“, zum Einsatz, um die Reflexion von Praxisphasen zu unterstützen. Des Weiteren ermöglicht der Einsatz von Eye-Trackern eine detaillierte Analyse des Lese- und Lernverhaltens der Schüler.
Die Corona-Pandemie hat in den letzten Jahren den Bedarf an digitaler Unterrichtskompetenz deutlich verstärkt. Programme wie die kostenfreie Fortbildung „eTeaching Expert“ an der Universität zu Köln sowie Initiativen wie „#LernenVernetzt“, die Lehrkräfte während der Corona-Maßnahmen durch Lehramtsstudierende unterstützen, sind nur einige Beispiele für den aktiven Austausch und die kontinuierliche Weiterbildung im Bereich der digitalen Bildung.
Insgesamt zeigt das Gutachten, dass die bayerische Lehrkräftebildung vor einem Transformationsprozess steht, der nicht nur auf aktuelle Herausforderungen reagiert, sondern auch die Weichen für eine innovative und zukunftsorientierte Bildungslandschaft stellt.
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Ort | Würzburg, Deutschland |
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