Zwei Drittel der Deutschen bevorzugen bargeldloses Bezahlen!

Deutschland - In Deutschland zeigt sich ein deutlicher Trend hin zu bargeldlosen Bezahlmethoden. Eine aktuelle Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank hat ergeben, dass 61,4 Prozent der 2.060 Befragten vor allem mit giro- oder Kreditkarten sowie mobil per Smartphone oder Smartwatch zahlen. Dies bestätigt die Beobachtungen, dass immer weniger Menschen die traditionellen Zahlungsmethoden bevorzugen. Besonders bemerkenswert ist, dass fast 45 Prozent der Teilnehmer kontaktlos zahlen, indem sie ihre Bezahlkarten oder Smartphones direkt ans Terminal halten. Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank, hebt hervor, dass jeder sechste Kontaktlos-Zahler kaum noch Bargeld benötigt und damit den Trend zur Digitalisierung weiter vorantreibt.

Die Präferenz für bargeldlose Zahlformen ist in verschiedenen Bevölkerungsgruppen unterschiedlich ausgeprägt. So zahlen etwa 35,6 Prozent der Befragten regelmäßig bar. Besonders ausgeprägt ist die Barzahlung bei Menschen mit geringerem Einkommen: 42,7 Prozent der Haushalte mit einem monatlichen Nettoverdienst von unter 2.500 Euro ziehen Bargeld vor, während 69 Prozent der Befragten mit einem Einkommen über 2.500 Euro bargeldlose Zahlungsmethoden favorisieren. Dies zeigt die Kluft zwischen den verschiedenen Einkommensgruppen in Bezug auf Zahlungsverhalten und -gewohnheiten.

Wachsende Beliebtheit moderner Bezahlmethoden

Im Zuge der Digitalisierung nutzen mittlerweile 66 Prozent der Deutschen moderne Bezahlverfahren, einschließlich Mobile Payment und kontaktlosem Bezahlen. Unter den sogenannten Digital Natives sind es sogar beeindruckende 81 Prozent, die diese Technologien in Anspruch nehmen. Der größte Vorteil dieser neuen Zahlungsmethoden liegt in der Schnelligkeit und Einfachheit im Vergleich zu Barzahlungen. Sechs von zehn Deutschen setzen bereits NFC-fähige Bank- oder Kreditkarten ein, und die Beliebtheit von Mobile Payment steigt kontinuierlich an. Laut der Postbank ist Apple Pay die am meisten genutzte Payment-App, gefolgt von Google Pay.

Eine Untersuchung der Deutschen Bundesbank zeigt, dass im Jahr 2023 nur noch 51 Prozent aller Transaktionen in Deutschland bar abgewickelt wurden, ein Rückgang gegenüber 58 Prozent im Jahr 2021. Die Popularität bargeldloser Zahlungsmethoden nimmt somit stetig zu: Während der Anteil der Debitkarten in Bezahlvorgängen um fünf Prozentpunkte auf 27 Prozent gestiegen ist, kletterte der Anteil des mobilen Bezahlens sogar auf 6 Prozent. Dies entspricht einer Verdreifachung im Vergleich zu vorherigen Jahren.

Die Zukunft der Barzahlung

Trotz des Trends zur bargeldlosen Zahlung befürworten jedoch viele Deutsche die Beibehaltung von Bargeld. Rund 44 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, dass Bargeld weiterhin eine wichtige Rolle spielen sollte, obwohl 32 Prozent es sogar befürworten, Bargeld abzuschaffen. Es ist bemerkenswert, dass insbesondere jüngere Menschen – mehr als die Hälfte der unter 40-Jährigen – bereit wären, auf Bargeld zu verzichten, während nur 21 Prozent der älteren Generation zustimmen.

Eine aktuelle Erhebung zeigt zudem, dass die Nutzungsmöglichkeiten von Bargeld in Geschäften nach wie vor hoch sind, auch wenn 94 Prozent der Transaktionen theoretisch bargeldlos möglich wären. Zugleich wird der Zugang zu Bargeld als zunehmend schwierig empfunden. Der Anteil der Befragten, die Schwierigkeiten beim Zugang zu Geldautomaten oder Bankschaltern haben, ist von 6 auf 15 Prozent gestiegen.

Die Deutsche Bundesbank arbeitet kontinuierlich daran, Bargeld als kostengünstiges und effizientes Zahlungsmittel verfügbar zu halten. Dennoch erwarten viele Befragte, dass Bargeld in 15 Jahren nahezu verschwunden sein könnte. Es bleibt abzuwarten, in welche Richtung sich das Zahlungsverhalten der Deutschen entwickeln wird.

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Ort Deutschland
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