Wissenschaftlicher Aufstand: Ausstellung zum WissXit in Berlin!

Berlin, Deutschland - Im Berliner Humboldt Forum werden zurzeit bedeutende Entwicklungen in der Forschungs- und Medienlandschaft sichtbar. Anlässlich der Ausstellung, die den Rückzug deutschsprachiger Forschungseinrichtungen von der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) beleuchtet, wird ein neuer Begriff geprägt: der „WissXit“. Diese Ausstellung, an der auch die Universität Erfurt mitwirkt, ist seit dem 3. März 2025 kostenfrei zugänglich und wird bis zum 23. Juni 2025 gezeigt.

Die Ausstellung zeigt auf einer beeindruckenden Wandfläche von 23 x 4 Metern, wie und warum sich zu Beginn des Jahres 128 Hochschulen und Forschungseinrichtungen von X zurückgezogen haben. Der Rückzug wird als Reaktion auf eine Plattform dargestellt, die zunehmend als wissenschaftsfeindlich wahrgenommen wird. Kurator Bastian Herbst beschreibt die Entwicklung der Plattform, die sich von einem Ort des wissenschaftlichen Austausches zu einem Symbol für demokratische Krisen gewandelt hat. Das Engagement der Wissenschaftler wird als kollektive Haltung gegen die Verachtung demokratischer Werte präsentiert.

Die Rolle der sozialen Medien

Soziale Medien, die um die Jahrtausendwende populär wurden, haben die Art und Weise revolutioniert, wie Inhalte erstellt und geteilt werden. Sie ermöglichen eine Vernetzung, die bei vielen sozialen Bewegungen eine zentrale Rolle spielte, wie etwa während der Proteste im Iran 2009 oder dem Arabischen Frühling. Dennoch sind die Kritiker nicht fern, die bezweifeln, dass politische Beteiligung über soziale Medien tatsächlich wirksam ist. Sie warnen vor einer Fragmentierung der Gesellschaft und betonen, dass soziale Medien sowohl demokratische als auch antidemokratische Zwecke bedienen können.

Das Spannungsfeld der sozialen Medien offenbart, dass deren Nutzung stark variiert. Laut einer Studie nutzte 2022 jeder zweite Deutsche ab 14 Jahren wöchentlich soziale Medien. Besonders unter den 14- bis 29-Jährigen lag dieser Wert bei beeindruckenden 88%. In den politischen Diskursen der letzten Jahre haben soziale Medien eine entscheidende Rolle bei der Meinungsbildung gespielt, auch wenn viele Nutzer sich vor allem in homogenen Netzwerken bewegen, die einseitige Inhalte fördern können.

Ausblick und Herausforderungen

Die Ausstellung im Humboldt Forum unterstreicht, wie wichtig es ist, sich gemeinsam für demokratische Werte einzusetzen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich das Phänomen der sozialen Medien weiterentwickeln wird. Die Herausforderungen in der Regulierung sowie die Entwicklung von Medienkompetenz müssen angegangen werden, um sicherzustellen, dass soziale Medien nicht zur Spaltung, sondern zur Integration und Aufklärung beitragen.

Insgesamt steht die Verknüpfung von Wissenschaft und sozialen Medien zur Diskussion und stellt die Frage, wie Plattformen der öffentlichen Kommunikation fair und verantwortungsvoll genutzt werden können. Der Rückzug unter dem Label „WissXit“ könnte somit als startende Bewegung verstanden werden, um Wissenschaft und Gesellschaft stimmiger zu verknüpfen und demokratische Prinzipien zu wahren.

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Ort Berlin, Deutschland
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