Trauriger Vorfall: Mildenberger Fußballer stirbt ohne Defibrillator

Hohen Neuendorf, Deutschland - Ein tragischer Vorfall hat im Fußballkreis Oberhavel/Barnim für Bestürzung gesorgt: Ein Spieler der SG Mildenberg ist gestorben, was die Gemeinschaft der Fußballvereine tief erschüttert. Michael Reichert, der Vorsitzende des Fußballkreises, äußerte sein Mitgefühl für die Familie des Verstorbenen und betonte die Notwendigkeit von Vorbereitungen auf Notfälle auf Sportplätzen. In einem Gespräch mit der MAZ erklärte Reichert, dass der Fußballkreis Oberhavel/Barnim als landesweiter Vorreiter in der Notfallvorsorge gilt, insbesondere durch vergangene Schulungen zur Herzsicherheit.
Diese Schulungen wurden im September 2022 in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung organisiert. Dabei wurde festgelegt, dass jeder Verein einen Vertreter zu diesen Schulungen entsenden muss. Die Rückmeldungen von Vereinsfunktionären waren überwiegend positiv. Dennoch bleibt der Bedarf an Defibrillatoren, auch AED-Geräten, hoch. In der SG Mildenberg war ein solches Gerät nicht vorhanden, was laut Reichert ein großes Versäumnis darstellt.
Notfallvorsorge im Fokus
Reichert fordert die Vereine auf, AED-Geräte anzuschaffen, und sieht auch die Kommunen in der Pflicht, Unterstützung zu bieten. Als positives Beispiel nannte er die Stadt Hohen Neuendorf, die ihre Sportstätten bereits mit Defibrillatoren ausgestattet hat. Diese Initiative startete vor fünf Jahren, als Defibrillatoren in kommunalen Sportfunktionsgebäuden installiert wurden. Auch im FSV Forst Borgsdorf wird ein Defibrillator verwendet, der viermal zur Lebensrettung eingesetzt wurde.
Um die Sicherheit weiter zu erhöhen, plant der Fußballkreis künftig Schulungen für Schiedsrichter. Gleichzeitig ist der FSV Germendorf dabei, eine Crowdfunding-Kampagne zur Anschaffung eines AED-Geräts zu starten und hat bereits zwischen 1500 und 3000 Euro gesammelt, um die lebensrettende Technik zu finanzieren.
Die Bedeutung von Defibrillatoren
In Deutschland erleiden jährlich über 140.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Schnelligkeit ist hier entscheidend: Studien zeigen, dass die Überlebenschance bei 80 Prozent liegt, wenn innerhalb der ersten fünf Minuten ein Defibrillator eingesetzt wird. Diese lebensrettende Maßnahme ist auch für Laienhelfer erlernbar, wie die TCRH erklärt. Regelmäßige Trainings zu Reanimation und dem Umgang mit AEDs sind unerlässlich.
Um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen, ist zudem ein geregeltes Herz-Kreislauf-Training von Bedeutung. Faktoren wie Bewegungsmangel und Bluthochdruck können zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen. Präventives Ausdauertraining, zum Beispiel durch Joggen, Radfahren oder Schwimmen, sollte daher regelmäßig in den Alltag integriert werden, wie die IKK Südwest betont.
Michael Reichert hebt hervor, dass es unerlässlich ist, nicht nur für den eigenen Körper, sondern auch für die Sicherheit anderer zu sorgen. Die Tragödie in Mildenberg sollte als Weckruf dienen, um Sicherheit und Gesundheit auf Sportplätzen zu priorisieren und gegebenenfalls erforderliche Vorkehrungen zu treffen.
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Ort | Hohen Neuendorf, Deutschland |
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