Trump erklärt Harvard zur „Bedrohung“ – Neue Devisen gegen Uni-Diversität!

Cambridge, USA - US-Präsident Donald Trump hat die renommierte Harvard-Universität als „Bedrohung für die Demokratie“ bezeichnet. In einer Reihe von Äußerungen kritisierte er die Institution als antisemitisch und linksradikal. Trump behauptet, Harvard nehme Studenten auf, die das Land „auseinanderreißen wollen“. Diese Vorwürfe stehen im Kontext von pro-palästinensischen Demonstrationen, die in den letzten Monaten auf dem Campus von Harvard und anderen Universitäten stattgefunden haben. Laut Sächsische ermögliche Harvard es einer bestimmten Gruppen, Zorn und Hass zu verbreiten, was Trump als inakzeptabel ansieht.

Im Rahmen seiner Bemühungen gegen das, was er als „woke“ Kultur an Universitäten betrachtet, hat Trump mehrere Dekrete unterzeichnet. Diese Richtlinien richten sich insbesondere gegen ausländische Spenden, die an Hochschulen geleistet werden. Der Verdacht besteht, dass Institutionen wie Harvard gegen Gesetze zur Offenlegung solcher Gelder verstoßen. Ein neues Dekret verpflichtet Universitäten zudem, Studenten aufgrund ihrer Leistung aufzunehmen, anstatt unter „woken“ Kriterien zu wählen, was den historischen Kontext von Diversitätsprogrammen in Frage stellt.

Trumps Vorwürfe und Harvard’s Gegenwehr

Die Trump-Regierung sieht in den Diversitätsprogrammen an Universitäten, die darauf abzielen, Diskriminierung zu bekämpfen, einen Ausdruck einer linksliberalen Haltung. Insbesondere Harvard steht unter Druck und lehnt viele Forderungen der US-Regierung ab, einschließlich der umfassenden Offenlegung von Fördergeldern. Trump hat bereits Milliarden an Fördergeldern eingefroren, um Druck auf die Universitäten auszuüben, wie der Kurier berichtet. Die Universität hat Klage gegen die Druckausübung eingereicht und sieht sich nun mit dem Rücktrittsforderungen eines Anwalts konfrontiert, der Trump früher vertreten hat.

Die Diskussion um Diversität an Hochschulen ist ein heiß umstrittenes Thema, das nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland relevant ist. In den USA sind Konzepte wie J.E.D.I. (Justice, Equity, Diversity, Inclusion) und D.E.I.J.B. (Diversity, Equity, Inclusion, Justice, Belonging) zentral, während in Deutschland die Diversität oft unter dem allgemeinen Begriff „Vielfalt“ behandelt wird. Initiativen wie die „Charta der Vielfalt“ in Deutschland zeigen, dass auch dort ein Bekenntnis zu Diversitätsprozessen erfolgt ist, das jedoch oft von der Regierung initiiert wird, im Gegensatz zu den USA, wo solche Prozesse oft „bottom-up“ entstanden sind, wie in einem Artikel von DAAD ausgeführt wird.

Diversität und Bildungsgerechtigkeit

Diversitätsfördernde Maßnahmen an Hochschulen führen zu einer attraktiveren Studien- und Arbeitsumgebung und fördern Innovation sowie Internationalisierung. In Deutschland sind Hochschulen rechtlich dazu verpflichtet, solche Prozesse einzuleiten, basierend auf dem Grundgesetz und dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz. Kritische Stimmen äußern jedoch, dass das Konzept der Diversität zunehmend instrumentalisiert wird. Die California State University, Northridge, hat als Antwort auf Diskriminierung „uncomfortable conversations“ eingeführt, um Lehrende für unbewusste Vorurteile zu sensibilisieren. Damit soll Chancengleichheit gefördert werden.

Insgesamt zeigt sich ein klarer Handlungsbedarf für Hochschulen, sowohl in den USA als auch in Deutschland, um Diversität zu leben und Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken, selbst wenn es auf politischer Ebene zu Spannungen kommt. Die Entwicklungen an Harvard und die regierungseitigen Anklagen haben das Potenzial, eine breitere Debatte über die Zukunft von Diversität in der Hochschulbildung anzustoßen.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Cambridge, USA
Quellen