Trump's Zollpause: Südafrikas Exporte in Gefahr – 125.000 Jobs bedroht!
Südafrika, Afrika - US-Präsident Donald Trump hat eine 90-tägige „Pause“ für hohe Zölle angekündigt, die potenziell drastische Auswirkungen auf den Handel zwischen den USA und verschiedenen afrikanischen Ländern haben könnte. Besonders betroffen sind Staaten im Süden Afrikas, darunter Mauritius, Madagaskar, Lesotho und Südafrika, die alle unter einem Handelsabkommen mit Vorzugsbehandlung und speziellen Zöllen auf Autolieferungen leiden. Hierbei gilt ein 25-prozentiger Zoll auf Fahrzeugexporte, was vor allem die Autoindustrie in Südafrika und Lesotho unter Druck setzt.
Das African Growth and Opportunity Act (Agoa) hat den Ländern in der Region zuvor zollfreien Zugang für eine Vielzahl von Produkten auf dem US-Markt gewährt. Sektoren wie die südafrikanische Autoindustrie, die Zitrusindustrie und Textilhersteller haben von diesem Abkommen profitiert. Trotz der andauernden Unsicherheit über den Status des Agoa-Abkommens – dessen offizielle Aufhebung bisher nicht bestätigt wurde – bleibt die Situation kritisch. Der Handelsminister von Madagaskar erklärte, dass Agoa „bis auf Weiteres“ gültig sei, während in Südafrika der Basiszoll von 10 Prozent auf Einfuhren eine Bedrohung für die Vorteile des Agoa-Abkommens darstellt.
Auswirkungen auf die Industrie und Arbeitsplätze
Die USA sind der drittgrößte Markt für in Südafrika hergestellte Autos, wobei jährlich etwa 25.000 Fahrzeuge in die Vereinigten Staaten exportiert werden. Diese Branche ist für ungefähr 86.000 Arbeitsplätze in Südafrika verantwortlich, einschließlich der Zulieferer wird diese Zahl sogar auf 125.000 Jobs erhöht. In einem Land mit einer hohen Arbeitslosigkeit von 32 Prozent wäre der Verlust von Arbeitsplätzen katastrophal, vor allem, wenn reziproke Zölle angelegt werden, schätzt man, dass in Südafrika bis zu 35.000 Stellen gefährdet sind.
Lesotho erweist sich als eines der am stärksten betroffenen Länder, da die Textilindustrie stark vom Agoa-Abkommen abhängt und bis zu 10 Prozent des Bruttonationaleinkommens vereinnahmt. Bei einer möglichen Kündigung des Agoa-Abkommens könnte Lesotho etwa 40.000 Arbeitsplätze verlieren. Darüber hinaus hat Lesotho bereits ein hohes Handelsdefizit mit den USA und muss einen Zollaufschlag von 50 Prozent verkraften.
Handelsbeziehungen und Zölle
Ab dem 2. April 2025 haben die USA pauschale Zölle von 10 Prozent auf Einfuhren aus allen Ländern eingeführt. Gemäß jüngsten Berichten könnte dieser Satz für Waren aus Südafrika bald auf 31 Prozent steigen. Die Zölle betreffen bereits jetzt 25 Prozent auf Fahrzeuge sowie Stahl und Aluminium, was befürchtet wird, das Wirtschaftswachstum Südafrikas um 0,3 bis 0,7 Prozentpunkte zu bremsen. Die Wachstumsprognose für 2025 liegt momentan bei 1,5 Prozent.
Die südafrikanische Regierung hat die restriktiven Zollmaßnahmen scharf kritisiert und verweisen darauf, dass der durchschnittliche Einfuhrzoll für Produkte aus den USA bei lediglich 7,6 Prozent liegt. Experten sehen die Zölle zudem als Reaktion auf das umstrittene Landenteignungsgesetz in Südafrika sowie auf die Klage des Landes gegen Israel vor dem Internationalen Strafgerichtshof.
Südafrika plant, durch Diplomatie ein vorteilhaftes Handelsabkommen mit den USA zu erreichen. Gleichzeitig verfolgt das Land Strategien zur Reduzierung der Abhängigkeit von US-Märkten, indem es das heimische Wachstum ankurbeln und regionale sowie internationale Handelsbeziehungen stärken möchte.
Für viele afrikanische Länder ist die Zukunft des Handelsprogramms AGOA ungewiss, da es im September 2025 ausläuft. AGOA ermöglicht 32 afrikanischen Ländern zollfreien Zugang zu mehr als 1.800 Produkten auf dem US-Markt. Im Jahr 2022 exportierte Südafrika Produkte im Wert von 2,7 Milliarden US-Dollar über AGOA in die USA, wobei die Automobil- und Nahrungsmittelindustrie die Hauptnutznießer dieses Abkommens sind.
Die aktuelle Zollpolitik könnte somit nicht nur schwerwiegende wirtschaftliche Konsequenzen für die betroffenen Länder nach sich ziehen, sondern auch die geopolitischen Spannungen in der Region verstärken.
Die Entwicklung bleibt abzuwarten, während alle Beteiligten in einem zunehmend komplexen Handelsumfeld agieren müssen. Die nächsten Monate werden entscheidend dafür sein, wie die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und den afrikanischen Staaten sich weiterentwickeln.
Details | |
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ursache | Handelsabkommen, Zollpolitik |
Ort | Südafrika, Afrika |
Quellen |