Über 80.000 Afghanen aus Pakistan abgeschoben – dramatische Lage!

Islamabad, Pakistan - Am 18. April 2025 berichtet Al Jazeera, dass Pakistan seit dem 1. April 2023 über 80.000 afghanische Staatsbürger zurückgeführt hat. Diese Rückführung ist Teil des Illegal Foreigners Repatriation Plan, der mehr als drei Millionen Afghanen betrifft. Die ursprüngliche Frist für Afghanen ohne gültige Dokumente, das Land zu verlassen, war der 31. März 2023, jedoch wurde diese bis zum 30. April 2023 verlängert. Talal Chaudhry, Berater des Ministeriums für Inneres, hat klargestellt, dass es keine weiteren Fristverlängerungen geben wird.

Seit Beginn des Monats April wurden laut der International Organization for Migration (IOM) etwa 60.000 Afghanen abgeschoben. Unter den Betroffenen sind mehr als 1,3 Millionen Afghanen, die im Besitz von Proof of Registration-Karten der UNHCR sind. Diese werden aufgefordert, Islamabad und Rawalpindi zu verlassen. Viele der afghanischen Flüchtlinge leben seit Jahrzehnten in Pakistan, und einige äußern den Wunsch, trotz der Rückführungsmaßnahmen zu bleiben.

Details zur Repatriierung

Die Rückführungsmaßnahmen betreffen laut Devdiscourse auch verschiedene Regionen wie Islamabad, Punjab sowie Pakistan-okkupiertes Jammu und Kaschmir. In Sindh wurden 44 undokumentierte Afghanen deportiert. Seit September 2023 wurden insgesamt 527.705 Migranten aus Pakistan abgeschoben. Khyber Pakhtunkhwa’s Chief Minister, Ali Amin Gandapur, hat sich gegen Zwangsabschiebungen ausgesprochen und fordert diplomatische Gespräche sowie einen humaneren Umgang mit den Flüchtlingen.

In zahlreichen Städten wurden vorübergehende Auffangzentren eingerichtet, um afghanische Staatsangehörige vor ihrer Rückkehr zu organisieren. Die meisten dieser Rückführungen erfolgen über den Grenzübergang Torkham nach Afghanistan. Kritiker, einschließlich Menschenrechtsgruppen, warnen, dass diese Maßnahmen besonders verletzliche Gruppen, wie Frauen und Kinder, gefährden.

Der Kontext der Migration

In Deutschland ist Afghanistan ein bedeutendes Herkunftsland für Geflüchtete, wie Mediendienst Integration berichtet. Zum 31. Dezember 2023 lebten rund 476.000 Menschen mit Einwanderungsgeschichte aus Afghanistan in Deutschland, wovon etwa 322.600 als Schutzsuchende registriert sind. Die Zahl der Asylanträge von afghanischen Staatsbürgern ist seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 gestiegen, wobei insbesondere afghanische Ortskräfte und schutzbedürftige Personen besondere Aufnahmezusagen erhalten haben.

Insgesamt haben seit August 2021 24.777 Personen eine solche „Aufnahmezusage“ im Rahmen des Ortskräfteverfahrens erhalten, wobei 20.806 von ihnen tatsächlich eingereist sind. Zudem gibt es 3.081 Aufnahmezusagen für besonders gefährdete Personen, von denen 1.337 bereits nach Deutschland eingereist sind. Afghanische sich in Deutschland befindliche Schutzsuchende sind größtenteils männlich und jung, etwa ein Drittel sind Frauen und ein Drittel minderjährig.

Die Situation der afghanischen Flüchtlinge unterstreicht die komplexen Herausforderungen, die sowohl Pakistan als auch die internationale Gemeinschaft angesichts der massenhaften Rückführung von Migranten bewältigen müssen.

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Vorfall Migration
Ort Islamabad, Pakistan
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