Ukrainische Drohnenangriffe: Kursk brennt, Verletzte unter Zivilisten!

Kursk, Russland - In der Nacht zum 15. April kam es in der westrussischen Stadt Kursk zu einem Angriff durch ukrainische Kampfdrohnen, wobei mindestens ein Mensch ums Leben kam und neun weitere verletzt wurden. Dies bestätigten russische Militärbehörden. Der Angriff führte zu schweren Bränden, unter anderem in einer Garage, die auch als Basis für einen Rettungsdienst genutzt wurde. Angaben über den Vorfall konnten jedoch nicht unabhängig verifiziert werden. Diese Attacke steht im Kontext einer Serie von Angriffen, die Russland in den letzten Monaten auf ukrainische Städte mit Raketen und Kampfdrohnen durchgeführt hat. So starben am Wochenende in der ostukrainischen Stadt Sumy mindestens 34 Menschen durch einen russischen Raketenangriff. Auch Kiew und Charkiw waren Ziel solcher Angriffe.

Parallel zu den Ereignissen in Kursk berichtete die ukrainische Hauptstadt Kiew von schweren Bombardierungen. Dabei kamen nach Angaben von Militärverwaltern in Kiew sechs Menschen ums Leben, darunter ein fünfjähriges Kind und sein Vater. Zudem wurden zehn Menschen verletzt, darunter ein auch ein elf Monate altes Baby. In der Stadt wurden zahlreiche Explosionen wahrgenommen, und der Luftalarm dauerte über fünf Stunden. Die Angriffe auf Kiew richteten sich vor allem gegen Wohngebäude und hinterließen mehrere schwere Brände. Stark betroffen war auch die Region Saporischschja, die von vier gelenkten Gleitbomben getroffen wurde. Der ukrainische Außenminister Andrij Sybiha warf Russland vor, gezielt zivile Einrichtungen anzugreifen, insbesondere da Gespräche über eine Waffenruhe zwischen den USA und beiden Konfliktparteien im Gange sind.

Drohnen als entscheidendes Kampfmittel

Die Ukraine hat eine bemerkenswerte digitale Kriegsstrategie entwickelt, wobei der Einsatz von Drohnen eine zentrale Rolle spielt. Laut dem Minister für digitale Transformation, Mychajlo Fedorow, werden etwa 95 % der in der Ukraine eingesetzten Drohnen im eigenen Land hergestellt, was eine hohe Innovationskraft verdeutlicht. Auch wenn einige Schlüsselkomponenten aus China, Europa oder den USA stammen, zeigt dies die Unabhängigkeit der Ukraine in der Rüstungsproduktion, wobei ungefähr 30 % des militärischen Bedarfs im Inland produziert werden.

Fedorow stellt die Bedeutung traditioneller Waffensysteme wie das Patriot-Luftabwehrsystem fest, die hauptsächlich von westlichen Partnern geliefert werden. Auch der Einsatz von Glasfaserdrohnen, die in der Ukraine entwickelt und produziert werden, gewinnt an Bedeutung. Es gibt über zehn Unternehmen, die an der Herstellung dieser Technologien beteiligt sind, und Tausende von Drohnen wurden bereits produziert. Fedorow betont, dass die Zukunft des Krieges möglicherweise durch den Kampf von Drohne gegen Drohne geprägt sein wird, was die Notwendigkeit unterstreicht, in kostengünstige Drohnen zu investieren, um die Verteidigungsstrategie zu stärken.

Zusätzlich hat die Ukraine das Wehrpflichtalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt. Männer, die zum Militärdienst verpflichtet werden, müssen ihre Daten online aktualisieren. Eine spezielle App mit dem Namen Diia soll den Rekrutierungsprozess für Drohneneinheiten erleichtern. Trotz dieser digitalen Innovationen gibt es Bedenken hinsichtlich des Vertrauens in das Rekrutierungssystem, da einige Soldaten ohne Wahl zu anderen Einheiten versetzt wurden. Um die digitale Infrastruktur zu schützen, hat die Ukraine ein umfassendes Schutzsystem aufgebaut und Bug-Bounty-Programme eingeführt, um Schwachstellen zu identifizieren.

Details
Vorfall Terrorismus, Brandstiftung
Ursache Angriff mit Kampfdrohnen
Ort Kursk, Russland
Verletzte 19
Quellen