Universitäten im Blick: Historiker Hoeres unter Druck von Studierenden!
München, Deutschland - Der Konflikt um den konservativen Historiker Peter Hoeres an der Universität Würzburg sorgt für bundesweite Debatten und zieht zahlreiche Stimmen auf beiden Seiten an. Unterstützung erhält Hoeres von verschiedenen Professoren, nachdem er wegen seiner wissenschaftlichen Äußerungen von linken Studierenden angegriffen wurde. Dies berührt die grundlegende Frage der Wissenschaftsfreiheit, die im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verankert ist und es Forschenden erlaubt, unabhängig von äußeren Einflüssen zu arbeiten und Themen nach eigenem Ermessen zu wählen.
Das studentische Sitzungsprotokoll hat eine fehlerhafte Aussage über Hoeres und seinen Mitarbeiter Benjamin Hasselhorn enthalten, die aufgrund angeblicher „neurechter Tendenzen“ in die Kritik geraten sind. Professor Thomas Kestler verfasste eine lange Stellungnahme, in der er die Angriffe auf die Wissenschaftsfreiheit sowie die Hochschulleitung kritisierte und die Vorwürfe der linken Studierendenvertreter als ungreifbar und wissenschaftlich unbrauchbar bezeichnete. Kestler forderte das bayerische Wissenschaftsministerium und die Universitätsleitung dazu auf, die Betroffenen zu rehabilitieren.
Reaktionen aus der Wissenschaft
Immer mehr Wissenschaftler äußern sich solidarisch mit Hoeres und Hasselhorn. Historiker Jürgen Zimmerer sprach sich gegen die Drohungen und Einschüchterungen aus, die Hoeres erhalten hat. Auch Professor Andreas Sobottka bekundete seine Unterstützung, insbesondere da Hoeres sich für jüdische Studenten einsetzt. Historiker Hubertus Knabe wies zudem auf die beruflichen Risiken für Hasselhorn hin, der sich in einer sensiblen Karrierephase befindet.
An diesem Punkt wird die Rolle der Hochschulleitung kritisch betrachtet. Ein Politikwissenschaftler der Uni Würzburg kritisierte deren Verhalten, betonte jedoch, dass es eine Verantwortung der akademischen Institutionen sei, Wissenschaftler zu schützen. Das bayerische Wissenschaftsministerium, das Hoeres und Universitätspräsident Paul Pauli zu einem Gespräch nach München geladen hat, steht ebenfalls in der Pflicht, klare Positionen zu beziehen. Die Debatte überwiegend wertende und oft ideologisch motivierte Kritik schürt nicht nur Spannungen unter den Wissenschaftlern, sondern gefährdet auch die Grundlagen der akademischen Freiheit.
Hintergrund zur Wissenschaftsfreiheit
Wissenschaftsfreiheit ist nicht nur ein moralisches, sondern auch ein rechtliches Konzept, das in der Deutschen Revolution von 1848 als Grundsatz entstand und später in die Preußische und die Weimarer Verfassung integriert wurde. Artikel 5 des Grundgesetzes besagt: „Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei.“ Diese Freiheit ist essenziell, da sie Forschern ermöglicht, objektiv belegbare Fakten zu erforschen, ohne von externen Druckmitteln beeinflusst zu werden.
Allerdings zeigt eine Umfrage, dass 45 % der Wissenschaftler seit der Corona-Pandemie Beleidigungen oder Angriffe erfahren haben. Angesichts dieser Realität wird die Initiative Scicomm-Support ins Leben gerufen, um Forschende im Umgang mit Bedrohungen zu unterstützen. Brigitte Schumann warnt zudem vor der Abhängigkeit von Drittmitteln, die die Unabhängigkeit von Forschenden gefährden könnte. In dieser Hinsicht ist die Diskussion um die Wissenschaftsfreiheit und deren Grenzen aktueller denn je.
Abschließend bleibt zu konstatieren, dass die Auseinandersetzung um Hoeres nicht nur eine einzelne Persönlichkeit betrifft, sondern ein deutliches Bild der Herausforderungen zeichnet, vor denen die Wissenschaft in Deutschland derzeit steht.Welt und Deutschlandfunk verdeutlichen diese Problematik eindringlich.
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Vorfall | Angriff |
Ort | München, Deutschland |
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