Virtuelle Welten: Bonn wird zum Zentrum für digitale Innovation!

Bonn, Deutschland - An der Universität Bonn wird ein zukunftsweisender Visual Computing Incubator (VCI) entstehen, der auf die Anwendung modernster computergrafischer Methoden zur Umsetzung innovativer Ideen abzielt. Besonders im Fokus stehen hierbei die Erstellung bewegter 3D-Modelle, sogenannte digitale Zwillinge, die der besseren Erkennung von Erkrankungen wie Parkinson dienen sollen. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts übernehmen die renommierten Professoren Dr. Matthias Hullin und Dr. Reinhard Klein.

Der VCI wird nicht nur ein Ort der Forschung, sondern auch eine Innovationsschmiede im Bereich des Metaversums. Geplant sind zahlreiche Projekte, darunter Verhaltensstudien im digitalen Raum, neue Therapieansätze in der Psychiatrie sowie astronomische und geografische Simulationen. Auch interaktive digitale Kunst, Livekonzerte und die Aufzeichnung von Zeitzeugenberichten gehören zu den Angeboten des VCI, der über eine hochmoderne technische Ausstattung verfügen wird.

Digitale Zwillinge und ihre Anwendung

Digitale Zwillinge, wie sie im VCI entwickelt werden, sind virtuelle Doppelgänger, die reale Maschinen, Prozesse oder sogar ganze Städte in Echtzeit abbilden. Diese Technologie verbindet ein digitales Mastermodell mit einem digitalen Schatten, der aus Echtzeitdaten besteht, und einer intelligenten Verknüpfung. Dies ermöglicht Unternehmen die Entwicklung von Produkten und die Optimierung von Prozessen maßgeblich zu verbessern. Im Gesundheitswesen beispielsweise können digitale Zwillinge bei der personalisierten Medizin helfen, etwa durch präzise Planung von Operationen auf Basis von Modellen der Patienten.

Der Markt für digitale Zwillinge wächst rasant. Einer Schätzung zufolge wird er von 11 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 138 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 anwachsen. Unternehmen wie Procter & Gamble setzen bereits jetzt digitale Zwillinge ein, um ihre Produktionsprozesse zu optimieren. Auch in Smart Cities spielen digitale Zwillinge eine wichtige Rolle, indem sie Verkehrsströme analysieren und die Energieversorgung optimieren.

Die Rolle des Metaversums

Das Metaversum wird als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft betrachtet und könnte die Industrie in Deutschland grundlegend transformieren. Vordenker streben ein dezentrales Internet an, das nicht von großen Unternehmen oder Staaten kontrolliert wird. Diese Dezentralisierung bringt sowohl Vorteile als auch Herausforderungen mit sich, darunter juristische Unsicherheiten und der Umgang mit Nutzerdaten. Experten wie Dr. Leif Oppermann vom Fraunhofer FIT betonen die Notwendigkeit, sich intensiv mit den Technologien auseinanderzusetzen, um deren Vorteile zu nutzen und Probleme zu minimieren.

Für Unternehmen bietet das Metaversum die Möglichkeit, Innovationsprozesse zu beschleunigen. Produkte können virtuell simuliert und verbessert werden, was zu einer schnelleren Marktreife führt. Eine McKinsey-Studie zeigt auf, dass bis 2030 ein Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar für das Metaversum erwartet wird. 95 Prozent der Führungskräfte glauben an einen positiven Einfluss auf ihre Branche in den kommenden Jahren.

Der Visual Computing Incubator an der Universität Bonn ist somit nicht nur ein zukunftsweisendes Projekt in der Wissenschaft, sondern ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Transformation in verschiedenen Branchen und trägt aktiv zur Entwicklung und Erprobung neuer Technologien bei.

Die Förderung des VCI durch das NRW-Wirtschaftsministerium mit rund 3 Millionen Euro und die bereits jetzt durchgeführte interimsmäßige Nutzung im Institut für Informatik unterstreichen den Wert und die Bedeutung dieses innovativen Vorhabens.

Weitere Informationen finden Sie bei der Universität Bonn, Ideas Magazin und Fraunhofer.de.

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Ort Bonn, Deutschland
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