Vom Stahlwerk zur Idylle: So wurde der Phoenix See Dortmunds Stolz!

Phoenix See, Dortmund, Deutschland - Der Phoenix See in Dortmund hat sich in den letzten Jahren von einem ehemaligen Stahl-Areal zu einem beliebten Ausflugsziel gewandelt. Die einstige Industriebrache, die über 100 Jahre lang als Standort für die Stahlproduktion diente, befindet sich im Stadtteil Hörde. Das Stahlwerk Phoenix-Ost wurde im April 2001 stillgelegt, und viele Teile der Anlage wurden nach China transportiert. Die darauf folgende umfassende Umbaumaßnahme schuf den heutigen Phoenix See, der seit 2011 vollständig mit Wasser gefüllt ist.

Die Fläche des Sees beträgt etwa 24 Hektar und seine Befüllung dauerte etwa ein Jahr. Ein wichtiger Schritt vor der Schaffung des Phoenix Sees war die gründliche Reinigung des stark kontaminierten Bodens, auf dem zuvor schädliche Abfälle lagerten. Damit leistet der See nicht nur einen Beitrag zur Erholung, sondern fungiert auch als Regenwasserspeicher und schützt die Stadt Dortmund vor Überflutungen. Diese Eigenschaften unterstreichen die Bedeutung des Sees im städtischen Wassermanagement, was auch im Rahmen des Morgenstadt-Innovationsnetzwerks diskutiert wird, das seit Januar 2014 läuft und in dem die Vernetzung von Wasser, Energie und Ernährungssicherheit in urbanen Räumen gefördert wird [Fraunhofer IGB].

Ein Lebensraum für Flora und Fauna

Dank seiner neuen Funktion als Naherholungsgebiet hat der Phoenix See auch zu einer biologischen Aufwertung beigetragen. Er ist inzwischen Lebensraum für verschiedene Wasservögel wie Reiher, Enten, Haubentaucher und Eisvögel geworden. Diese Tierarten nutzen die naturnaher gestalteten Flächen und das Ufer des Sees, das durch die Renaturierungsprojekte entstanden ist.

Jedoch gibt es auch Herausforderungen: Aktuell sind zwei Steganlagen am Phoenix See gesperrt, da sie als marode eingestuft wurden und somit sowohl die Sicherheit als auch die Ästhetik des Geländes beeinträchtigen. Diese Situation könnte sich auf die Besucherzahlen auswirken, die in den letzten Jahren gestiegen sind.

Ein Blick in die Geschichte

Die Region Hörde hat eine lange Tradition in der Stahlproduktion, die mit der Einführung des Bessemer-Verfahrens im Jahr 1856 begann. Dieses Verfahren diente der Entfernung von Verunreinigungen im Roheisen und revolutionierte die Stahlindustrie. Ab 1864 wurde es auch in Hörde eingesetzt, was die Effizienz der Stahlproduktion erheblich steigerte [Sights4You].

1877 stellte Sidney Gilchrist Thomas eine Lösung für die Herausforderung des Phosphorproblems vor, was zur Entwicklung eines neuen Verfahrens führte, das noch effektiver war. Diese innovativen Verfahren sind bedeutende Meilensteine in der Geschichte der Stahlproduktion in der Region und verdeutlichen die industrielle Bedeutung, die das Gebiet bis zur Stilllegung des Stahlwerks hatte.

Insgesamt zeigt der Wandel des Phoenix Sees, wie ehemalige Industriestandorte revitalisiert werden können, um sowohl ökologischen als auch sozialen Mehrwert zu schaffen. Die Verbindung von Natur, Erholung und einer positiven Entwicklung der Stadt ist ein Beispiel dafür, wie durchdachtes Wasser- und Flächenmanagement in städtischen Gebieten gelingen kann.

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Ort Phoenix See, Dortmund, Deutschland
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