Warum immer mehr Deutsche kinderlos bleiben: Ein tieferer Blick!
Deutschland - In einer kürzlich veröffentlichten Studie der Sozialwissenschaftlerin Claudia Rahnfeld wird deutlich, dass immer mehr Frauen und Männer in Deutschland sich gegen Kinder entscheiden. Die Umfrage zeigt, dass die häufigsten Gründe für den Verzicht auf Nachwuchs die Suche nach Selbstverwirklichung und die Abneigung gegenüber Fürsorgepflichten sind. Die Geburtenrate in Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahren drastisch verringert – von 1,57 Kindern pro Frau auf nur noch 1,36. Die Tendenz bleibt fallend, was auf einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel hinweist. Viele Betroffene äußern zudem einen unerfüllten Kinderwunsch, während andere den gesellschaftlichen Druck empfinden, Kinder zu bekommen, aber dennoch darauf verzichten wollen, so berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Die Geburtenentwicklung ist ein zentrales Element des demografischen Wandels in Deutschland. Verschiedene soziale und ökonomische Faktoren beeinflussen die Entscheidung für oder gegen Kinder. Laut der Bundeszentrale für politische Bildung spielen finanzielle Aspekte, die Erwerbstätigkeit von Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter eine entscheidende Rolle. Die moderne Familienpolitik hat sich in den letzten Jahren verstärkt darauf konzentriert, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern, indem beispielsweise Kitaplätze ausgebaut und das Elterngeld eingeführt wurden.
Wandel der Gesellschaft und der Kinderwunsch
Der Kinderwunsch wird durch gesellschaftliche Normen, wie die Vorstellung einer idealen Familiengröße, geprägt. Oft herrscht die Meinung vor, dass zwei Kinder als optimal gelten. Der Zugang zu Verhütungsmitteln hat ebenfalls einen großen Einfluss auf das Fertilitätsverhalten. Diese Entwicklungen führten zu einem Anstieg des Erstgeburtsalters, das in Deutschland von 24 Jahren im Jahr 1970 auf 30,2 Jahre im Jahr 2020 gestiegen ist.
Die Statistik zeigt, dass insbesondere Akademikerinnen eine wachsende Kinderlosigkeit aufweisen. Dies spiegelt sich in den Geburtenraten wider, die seit Jahrzehnten konstant bei etwa 1,3 bis 1,4 Kindern pro Frau liegen. Eine Analyse über mehrere Jahrzehnte zeigt, dass der erste Geburtenrückgang zwischen 1870 und 1920 durch eine Senkung der Säuglings- und Kindersterblichkeit bedingt war, während der zweite Rückgang ab 1960 durch die Emanzipation und verbesserte Verhütungsmittel vorangetrieben wurde. Das erhöhte Bildungsniveau und die Emanzipation von Frauen haben ihre beruflichen Optionen deutlich erweitert, was sich nachteilig auf den Kinderwunsch auswirkt.
Aktuelle Geburtenstatistik
Nach den neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts sind die Geburten in Deutschland im Jahr 2023 auf 692.989 gesunken, was die niedrigste Zahl seit 2013 darstellt. Die Geburtenziffer fiel von 1,49 im Jahr 2022 auf 1,38 im Jahr 2023. Das Durchschnittsalter der Mütter liegt bei 31,7 Jahren, während Väter im Durchschnitt 34,7 Jahre alt sind. Demografische Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland sind weiterhin präsent, wobei die Bevölkerung in Westdeutschland wächst, während Ostdeutschland einen Rückgang verzeichnet.
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spielen eine wesentliche Rolle bei diesen Entwicklungen. Es bleibt abzuwarten, wie zukünftige politische Maßnahmen und gesellschaftliche Änderungen die Geburtenrate in Deutschland beeinflussen werden. Die Offizielle Statistik zeigt, dass die Familienpolitik langfristig auf die Geburtenentwicklung wirkt, jedoch Zeit und umfassende Ansätze erfordert, um signifikante Veränderungen zu bewirken.
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