Zukunftsvisionen für den Thüringer Wald: Kreative Lösungen im Wandel

Interdisziplinäres Projekt der Uni Weimar zur Zukunft des Thüringer Waldes: Innovative Ansätze für nachhaltige Landschaftsgestaltung.
Interdisziplinäres Projekt der Uni Weimar zur Zukunft des Thüringer Waldes: Innovative Ansätze für nachhaltige Landschaftsgestaltung. (Symbolbild/NAG)

Masserberg, Deutschland - Ein neues interdisziplinäres Projekt mit dem Titel „Landschaft im Anthropozän: Thüringer Wald – zwischen Imagination, Ressource und Realität“ zielt darauf ab, innovative Antworten auf die Herausforderungen zu finden, die der Thüringer Wald in Zeiten von Klimawandel, Urbanisierung und demografischem Wandel gegenübersteht. Das Projekt, das in Masserberg stattfindet, entstand aus den Ideen von Architektur- und Urbanistikstudierenden und wird von der Bauhaus-Universität Weimar gefördert. Es bringt ein Team aus Architekten, Landschaftsarchitekten und einem Kunsthistoriker zusammen, um kreative Lösungen zu entwickeln und die Region aktiv zu gestalten, berichtet uni-weimar.de.

Eine wichtige Komponente des Projektes ist die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, einschließlich Bündnis HolzRegio21 und verschiedenen Gemeinden. Bei der Entwicklungsarbeit stehen die Transformation einer leerstehenden Mühle zu einem Begegnungsort sowie die kritische Reflexion über die Rolle von Architekten in schrumpfenden Dörfern im Fokus. Zu den kreativen Ideen gehören auch die Einrichtung von Saatgutbibliotheken und die Gründung einer Energiegenossenschaft. Insgesamt zielt das Projekt darauf ab, eine nachhaltige, produktive und resiliente Landschaftsgestaltung voranzutreiben.

Wald und Klimawandel

Fachleute betonen die zentrale Rolle der Wälder im Klimaschutz. Laut thueringenforst.de sind Bäume nicht nur wichtig für die Fotosynthese, die Kohlendioxid in Kohlenstoff umwandelt, sondern auch als natürliche Luftreiniger und Klimaschützer. Sie speichern Kohlenstoff im Holz, im Boden und im Humus über Jahrhunderte. Außerdem fungiert die Verwendung von langlebigen Holzprodukten als Beitrag zum Klimaschutz, da CO2 langfristig im Holz bleibt und nicht in die Atmosphäre gelangt.

Die Herstellung von Holzprodukten verursacht zwar CO2-Emissionen, doch die Gesamtbilanz spricht für eine nachhaltige Nutzung von Holz. Bei der Verwendung von einem Festmeter Holz werden etwa 1,4 Tonnen CO2 gebunden oder ersetzt. Der Einsatz von Holz als Rohstoff bietet zudem die Möglichkeit, energieintensive Materialien wie Aluminium oder Kunststoff zu schonen und könnte andere umweltschädigende Energieträger ersetzen.

Öffentliche Präsentation und Austausch

Die Ergebnisse des Projekts werden Ende August im Rahmen des Baukulturfestivals im Eiermannbau in Apolda öffentlich präsentiert. Neben der Ausstellung geplanter Entwürfe ist ein Podiumsgespräch mit Experten vorgesehen, um über die aktive Gestaltung der Landschaft von morgen zu diskutieren. Kooperationspartner dieser Initiative ist die Stiftung Baukultur Thüringen. Das Projekt wird auch durch den Kontext des Lehr- und Forschungsprojekts „Räume in Transformation Thüringen“ am Institut für Europäische Urbanistik gestärkt, erstellt von bundestag.de.

Der Thüringer Wald steht vor erheblichen Herausforderungen, doch durch innovative Ansätze und eine enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen wird an einer zukunftsfähigen Gestaltung gearbeitet. Die gemeinsame Vision eines nachhaltigen Waldes und Lebensraums zeigt, wie wichtig es ist, ökologische Kriterien in die Planungsprozesse zu integrieren, um langfristige Lösungen zu finden.

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Ort Masserberg, Deutschland
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