Bayern startet revolutionäre Mission: Kernfusion für saubere Energie!

München, Deutschland - Am 11. März 2025 haben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Staatsminister Markus Blume die „Mission Kernfusion“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Initiative ist die Schaffung einer klimaneutralen, unabhängigen und stets verfügbaren Energiequelle. Im Rahmen dieser Mission kündigte die bayerische Landesregierung an, in den kommenden drei Jahren 100 Millionen Euro in die Erforschung der Kernfusion an Universitäten zu investieren. Damit sollen neue Studiengänge etabliert werden, die die Entwicklung in diesem zukunftsträchtigen Bereich fördern.
Ein zentraler Akteur in dieser Mission ist das Unternehmen Proxima Fusion, das 2023 aus dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik ausgegründet wurde. Proxima Fusion plant, bis 2031 den Demonstrationsreaktor „Alpha“ vorzustellen, der mehr Strom produzieren soll, als er verbraucht. Dies könnte einen bedeutenden Schritt hin zur praktischen Umsetzbarkeit von Fusionsenergie darstellen. Söder, der bei der Eröffnung des neuen Entwicklungszentrums von Proxima Fusion in München Ehrengast war, betonte die Notwendigkeit neuer Formen der Grundlastfähigkeit sowie die Rolle von Technik und Innovation in der Energiezukunft.
Fusionsenergie und ihre Perspektiven
Zusätzlich zur Entwicklung des „Alpha“-Reaktors plant Proxima Fusion in den 2030er-Jahren den Bau des Fusionskraftwerks „Stellaris“. Das Konzept für „Stellaris“ gilt als das erste fachlich begutachtete Fusionskraftwerkskonzept, das zuverlässig arbeiten kann. Während „Alpha“ als Demonstrator fungiert, soll „Stellaris“ kontinuierlich Strom ins Netz einspeisen. Der geplante Reaktor soll einen Durchmesser von 23 Metern haben und eine elektrische Leistung von einem Gigawatt erzeugen, wobei die Brennstoffe Deuterium und Tritium notwendig sind, die bei über hundert Millionen Grad fusionieren.
Allerdings gibt es noch technische Herausforderungen, insbesondere in der Produktion von Tritium, das in der Natur nicht vorkommt und im Betrieb selbst erzeugt werden muss. Proxima Fusion plant, Tritium durch Teilchenkollisionen mit einem Lithiummantel zu erzeugen. Yves Martin vom Swiss Plasma Center äußerte sich kritisch und bezeichnete das Ziel, bis in die 2030er Jahre Strom zu erzeugen, als sehr ehrgeizig. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass Proxima Fusion im April 2024 eine Startfinanzierung von 20 Millionen Euro von Bayern Kapital und der Max-Planck-Förderstiftung erhalten hat, und nicht von der Bayerischen Staatsregierung.
Wissenschaftliche Skepsis und Optimismus
Trotz des Engagements der bayerischen Landesregierung und der potenziellen Vorteile der Fusionsenergie gibt es auch Bedenken aus der Wissenschaft. Professor Jürgen Karl äußerte Skepsis hinsichtlich der Planungssicherheit und wies auf bestehende internationale Experimente hin, die noch nicht ausgereift sind. Dennoch zeigt sich Proxima Fusion optimistisch und bezeichnet Fusionsenergie als nahezu unerschöpflich, sicher und emissionsfrei. Die Entwicklungen in München könnten somit ein entscheidender Baustein für die Zukunft der Energieversorgung sein.
Weitere ausführliche Informationen zur Thematik finden sich in den Berichten von Merkur, Süddeutsche und Fraunhofer.
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Ort | München, Deutschland |
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