EU wehrt sich gegen Trumps 50% Zolldrohung – Handelskrieg droht!

Al Jazeera berichtet über Trumps drohende 50% Zölle auf EU-Waren, während die EU um faire Handelsverhandlungen ringt.
Al Jazeera berichtet über Trumps drohende 50% Zölle auf EU-Waren, während die EU um faire Handelsverhandlungen ringt. (Symbolbild/NAG Archiv)

EU, Europa - EU und USA stehen am Rande eines Handelskonflikts, nachdem US-Präsident Donald Trump drohte, einen 50%igen Zoll auf alle Waren aus der Europäischen Union einzuführen. Diese Ankündigung kam in einem Moment, in dem EU-Vertreter, angeführt von Handelskommissar Maros Sefcovic, sich für einen Dialog und ein faires Handelsabkommen einsetzten. Sefcovic betonte, dass der handelspolitische Kurs der EU auf gegenseitigem Respekt basieren müsse und nicht auf Drohungen, während Trump erklärte, dass die Verhandlungen mit der EU „nirgendwohin führen“ und empfahl, ab dem 1. Juni mit den neuen Zöllen zu beginnen.

Die Reaktionen aus Europa ließen nicht lange auf sich warten. Sefcovic führte Gespräche mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer und Handelsminister Howard Lutnick. Führende Politiker der EU, darunter der deutsche Wirtschaftsminister Katherina Reiche und der französische Außenminister Laurent Saint-Martin, forderten eine Verhandlungslösung und warnten vor den negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Drohung auf beide Seiten des Atlantiks.

Diplomatische Bemühungen und Marktreaktionen

Die Europäische Kommission appellierte für Diplomatie und forderte die USA auf, von Drohungen abzusehen. Gleichzeitig bereitet die EU mögliche Gegenmaßnahmen vor, falls die Gespräche scheitern sollten. Das Amtsgebaren von Trump sorgt nicht nur für politische Spannungen, sondern führte auch zu einem Rückgang der Aktienmärkte: Der S&P 500 fiel um 0.8% und der STOXX 600 um 1.2%, was die Unsicherheit der Märkte widerspiegelt.

Trump hatte bereits zuvor einen Tarif von 20% auf viele EU-Waren angekündigt, diesen jedoch bis zum 8. Juli auf 10% gesenkt, um den Verhandlungstisch zu halten. In diesem Kontext rückt ein möglicher 25%iger Zoll auf iPhones, die nicht in den USA produziert werden, verstärkt in den Fokus, was die Strategien von Unternehmen wie Apple beeinflussen könnte.

Transatlantische Beziehungen im Wandel

Die Diskussionen rund um die Handelsverhandlungen sind nicht neu. Nach Trumps Wiederwahl im November 2024 hatte das Europäische Parlament über den Einfluss dieser Wahl auf transatlantische Beziehungen debattiert. In einer Debatte im Februar 2025 äußerten viele Abgeordnete ihre Besorgnis über die Zollandrohungen und forderten eine Fortsetzung der Zusammenarbeit zwischen der EU und den USA.

Für EU-Vertreter wie Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, liegen die Vorteile eines offenen, fairen Handels regeln basierend auf der Handelserfahrung der vergangenen Jahre. Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, und andere führende Politiker mahnen zudem, dass ein unilateraler Ansatz in der Handelspolitik schädlich für die Wirtschaftsbeziehungen sein könnte.

Die Situation ist angespannt, und während die EU sich verpflichtet hat, ihre wirtschaftlichen Interessen zu verteidigen, bleibt abzuwarten, ob die Gesprächsbereitschaft auf beiden Seiten ausreicht, um einen bevorstehenden Handelskrieg abzuwenden.

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Ort EU, Europa
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