EZB-senkt-Zinsen-Deutschland-sucht-Wachstum-im-schwachen-Klima!
Euroraum, Europa - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am 30. Januar 2025 die Leitzinsen auf ein neues Niveau gesenkt. Der Einlagensatz wurde um 0,25 Prozentpunkte von 3,00 auf 2,75 Prozent reduziert. Dies markiert die fünfte Zinssenkung seit der geldpolitischen Wende im vergangenen Jahr, um auf die anhaltend schwache Konjunkturlage in der Eurozone zu reagieren. Laut der EZB erhalten Geldinstitute diesen Zinssatz, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken. Mit dieser Maßnahme hofft die EZB, Kredite sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen zu verbilligen und somit die Konjunktur anzukurbeln, die zuletzt stagnierte
Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, wies darauf hin, dass die Inflation in der Eurozone im ersten Halbjahr 2025 voraussichtlich nachhaltig bei 2,0 Prozent liegen wird. Zuletzt betrug die Inflationsrate im Dezember 2024 2,4 Prozent. Lagarde betonte, dass die EZB zukünftige Zinssenkungen auf der Grundlage aktueller Daten entscheiden wird, und äußerte Bedenken über mögliche Anstiege der Energiekosten sowie der Frachtpreise, verursacht durch geopolitische Krisen und extreme Wetterereignisse, die auch Lebensmittelpreise betreffen könnten. Diese Entwicklungen könnten die Inflationsprognosen erheblich beeinflussen, weshalb ein wachsames Auge auf die Marktentwicklungen erforderlich ist.
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Im Rahmen der geldpolitischen Strategie ist das Wirtschaftswachstum im Euroraum besorgniserregend. Das EU-Statistikamt berichtete von einer stagnierenden Wirtschaft von Oktober bis Dezember 2024, was die EZB zu ihrer Entscheidung geführt hat. Für das gesamte Jahr 2024 verzeichnete die Eurozone ein Wachstum von nur 0,7 Prozent. Deutschland, als eine der größten Volkswirtschaften, sah sich im vierten Quartal 2024 einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 0,2 Prozent gegenüber. Lagarde betonte die Notwendigkeit, die konkurrierende Fähigkeit der Eurozone zu stärken, um das Wachstum wieder anzukurbeln.
Die Lage in den USA beeinflusst ebenfalls die Geldpolitik in Europa. Die US-Notenbank (Federal Reserve) hat ihren Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent unverändert gelassen, während Donald Trump als wiedergewählter Präsident die Zinssenkungen hartnäckig fordert und die Fed öffentlich kritisiert. Diese politischen Spannungen können potenziell die Unabhängigkeit der Zentralbanken gefährden, was Lagarde als ernstes Problem ansieht. Sie warnte, dass politische Einmischung in die Geldpolitik die langfristigen wirtschaftlichen Perspektiven gefährden könnte.
Inflation und zukünftige Herausforderungen
Die aktuelle Inflationssituation hat sich im Laufe der Zeit erheblich verändert, und die EZB steht nun vor der Herausforderung, Preisstabilität zu gewährleisten. Während die Inflation in der Eurozone im Oktober 2022 zweistellige Werte erreichte, sieht Lagarde die Gefahr, dass die Inflation durch externe Schocks, wie Lieferkettenprobleme und geopolitische Konflikte, weiter ansteigen könnte. Die steigenden Preise für Energie und Dienstleistungen haben sich bereits negativ auf das Konsumverhalten ausgewirkt und zeigen, dass die EZB sehr wachsam bleiben muss.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die EZB mit ihrer neuesten Zinssenkung auf die gegenwärtigen wirtschaftlichen Herausforderungen reagiert. Die kommenden Monate dürften entscheidend dafür sein, ob die EZB ihre Inflationsziele erreichen kann und ob die Wirtschaft der Eurozone sich stabilisieren wird. Eine enge Beobachtung der globalen wirtschaftlichen Entwicklung, insbesondere der geopolitischen Spannungen, wird für Lagarde und ihr Team unerlässlich sein, um angemessene geldpolitische Entscheidungen zu treffen.
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Vorfall | Gesetzgebung |
Ort | Euroraum, Europa |
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