Intelligente Implantate: 21 Millionen Euro für die Gesundheit älterer Menschen!

Saarbrücken, Deutschland - Das Forschungsprojekt „Smart Implants for Life Enrichment“ (SmILE) hat das Ziel, intelligente Lösungen zur Verringerung der Belastung älterer Patienten durch nicht übertragbare Krankheiten des Bewegungsapparats zu entwickeln. Diese Initiative wird mit einem Budget von 21 Millionen Euro im Rahmen der EU-Initiative „Horizont Europa“ gefördert. Beteiligt sind 25 Institutionen aus 12 europäischen Ländern, darunter die Universität des Saarlandes und das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik. Koordiniert wird das Projekt durch die Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung und das BG Klinikum Hamburg, geführt von Arndt-Peter Schulz, Ärztliche Leitung des Zentrums für Klinische Forschung am BG Klinikum Hamburg.

Die Gesellschaft sieht sich einer zunehmend alternden Bevölkerung gegenüber, insbesondere bedingt durch die Babyboom-Generation. Dies führt zu einem Anstieg von nicht übertragbaren Krankheiten des Bewegungsapparats (MSK-NCDs) wie Arthrose, rheumatoide Arthritis, Osteoporose und Frakturen. Diese Krankheiten beeinträchtigen Knochen, Gelenke, Muskeln und Bindegewebe, was zu chronischen Schmerzen und eingeschränkter Mobilität führt. Die funktionellen Beeinträchtigungen durch diese Erkrankungen haben erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität sowie die Arbeitsfähigkeit der Betroffenen.

Fokus auf Prävention und frühzeitige Intervention

Ein zentraler Fokus des Projekts liegt auf Präventivmaßnahmen und frühzeitigen Interventionen im Krankheitsverlauf. Ziel ist es, intelligente Lösungen für die frühzeitige Prävention und Intervention zu entwickeln, um Patienten Selbstmanagement zu ermöglichen und die Gesundheitssysteme zu entlasten. Das Projekt beinhaltet die Entwicklung einer universellen Chip-Plattform, die in medizinische Produkte integriert werden kann. Diese Plattform soll schnellere und genauere Diagnosen ermöglichen und innovative Behandlungsmöglichkeiten unterstützen.

Ein innovatives, KI-gesteuertes Datensystem wird persönliche Patientendaten mit Informationen aus Implantaten, Wearables und Gesundheitsfragebögen verknüpfen. Damit wird eine kontinuierliche Überwachung der Gesundheitszustände der Patienten ermöglicht, die gezielte Empfehlungen und eine Reduzierung vermeidbarer Komplikationen beinhalten.

Gesundheitsförderung im Alter

Die Themen Gesundheitsförderung und Prävention gewinnen speziell im Kontext älterer Erwachsener an Bedeutung. Ziel dieser Maßnahmen ist es, die allgemeinen Gesundheitsressourcen und die Resilienz zu stärken und zu erhalten. Effektive Interventionen sollten handlungsfeld- und zielgruppenspezifisch ausgerichtet sein. Es wird betont, dass ältere Erwachsene bis ins hohe Alter nachhaltig von Gesundheitsförderung und Prävention profitieren können.

Das Projekt SmILE zielt darüber hinaus darauf ab, die Autonomie älterer Menschen zu fördern und soziale Eingliederung zu unterstützen, während Stereotypen über digitale Kompetenz abgebaut werden. Langfristig wird ein nachhaltiger Einfluss auf die gesundheitliche Chancengleichheit in Europa angestrebt. Damit wird deutlich, dass Innovationen im Bereich der Gesundheitsversorgung nicht nur den einzelnen Patienten zugutekommen, sondern auch die gesellschaftlichen Strukturen nachhaltig stärken können.

Für weitere Informationen über das Projekt und dessen Ziele sind die offiziellen Webseiten der Universität des Saarlandes, BG Kliniken und BZGA empfehlenswert.

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Vorfall Sonstiges
Ort Saarbrücken, Deutschland
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