Massaker an Alawiten: Hilferufe aus Syrien erschüttern die Welt!

Nordwesten Syrien, Syrien - Im Nachgang zum Sturz des Assad-Regimes in Syrien vor drei Monaten haben islamistische Kämpfer ein verheerendes Massaker an der alawitischen Bevölkerung verübt. Über 1.300 Menschen, darunter mindestens 830 Alawiten, wurden seit dem 10. März 2025 getötet, gemäß Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Das Massaker stellt den heftigsten Gewaltausbruch seit dem Regimewechsel dar, wobei der neue Präsident Ahmed Al-Scharaa, ein Sunnit und Mitglied der islamistischen Allianz Hai’at Tahrir al-Scham (HTS), die Eskalation der Gewalt gegen die Alawiten verstärkt hat. Die Regierungsführung hat allerdings auch bewaffnete Anhänger des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad für die Gewalt verantwortlich gemacht.

In den Küstengebieten im Nordwesten Syriens äußern Alawiten Hilferufe und berichten von extremer Bedrohung und Angst vor einer möglichen Auslöschung. Frauen aus Dschabla schildern die grausame Realität, in der sie sich befinden, und die Unfähigkeit, ihre Häuser zu verlassen, aus Angst vor Tötung oder Entführung. „Die Situation ist unerträglich“, so ein verzweifelter Bericht aus der Region.

Verstärkte Gewalt und ethnische Säuberungen

Die Angreifer haben in Videos deutlich gemacht, dass ihr Ziel die Tötung von Alawiten ist. Ramy Abdulrahman von der Syrischen Beobachtungsstelle erhebt den Vorwurf, dass Hunderte zivile Opfer zu beklagen sind und ruft zur Mäßigung auf, um eine kollektive Bestrafung der gesamten alawitischen Gemeinschaft zu verhindern. Es wird von gezielten ethnischen Säuberungen berichtet, bei denen Alawiten gezielt gesucht und ermordet werden. Alawiten werden von sunnitischen Dschihadisten als „Abtrünnige“ betrachtet, was ihre extreme Gefährdung in der derzeitigen politischen Lage erklärt.

Dr. Daniele Ganser, Historiker und Friedensforscher, hebt die Dringlichkeit hervor, die Entwicklung in Syrien genau zu beobachten. Alawiten fordern dringend internationale Unterstützung für Fluchtkorridore, während Straßen in die Region von der syrischen Regierung abgeriegelt wurden. Dies erschwert die humanitäre Hilfe und erschafft eine desolate Lage für die Zivilbevölkerung.

Die Rolle internationaler Akteure

Die USA und die internationale Gemeinschaft stehen unter Druck, klare Positionen zu beziehen. Der UN-Sicherheitsrat hat mutmaßliche Massaker an Zivilisten verurteilt und die neue Übergangsregierung zum Schutz aller ethnischen Gruppen aufgefordert. Gleichzeitig versucht Präsident Al-Dschulani von HTS, die USA und Europa von einer Aufhebung der Sanktionen gegen Assad zu überzeugen, um wirtschaftliche Hilfe für Syrien zu ermöglichen.

Die wirtschaftliche Situation des Landes ist katastrophal, und der politische Übergangsprozess bleibt aus. In dieser turbulenten Zeit haben auch andere Minderheiten wie Drusen und Christen, die aus Angst vor Angriffen und Zerstörung ihrer Heimatgemeinden bewaffnete Milizen gegründet haben, ihre Sicherheit und Zukunft in Frage gestellt.

Die brutalen Ereignisse der letzten Wochen zeigen einmal mehr, wie fragil der Frieden in Syrien ist und wie sehr die bestehenden ethnischen Spannungen die Lage im Land weiter destabilisieren könnten. Die Situation in Syrien bedarf dringend einer stärker international koordinierten humanitären und politischen Antwort.

Diese Informationen stammen aus verschiedenen Berichten, die darauf hinweisen, dass die Gewalt in der Region trotz der politischen Veränderungen nicht abnimmt. Das Gewicht der Verantwortung liegt nicht nur bei den neuen Machthabern, sondern auch bei der internationalen Gemeinschaft, die gefordert ist, sich aktiv für die Menschenrechte und den Frieden einzusetzen.

Unser Mitteleuropa
Tagesschau
Deutschlandfunk

Details
Vorfall Massaker
Ort Nordwesten Syrien, Syrien
Quellen