Massaker in Örebro: Zehn Tote bei Schießerei an Schule für Erwachsene

Örebro, Schweden - Am Dienstagmittag, den 4. Februar 2025, ereignete sich in Örebro, Schweden, ein schwerer Vorfall an der Risbergska-Schule, der in der schwedischen Gesellschaft für Entsetzen sorgte. Der erste Notruf ging kurz nach halb eins bei der Polizei ein und meldete, dass in der Bildungseinrichtung mit Automatikwaffen geschossen werde. Die Risbergska-Schule, die rund 2000 Schüler für kommunale Erwachsenenbildung und Berufsausbildung beherbergt, verwandelte sich binnen Minuten in einen Schauplatz der Gewalt und des Schreckens.

Bis gegen 18 Uhr blieb unklar, was genau geschehen war. Die Polizei gab schließlich bekannt, dass der mutmaßliche Täter tot sei und keine Gefahr mehr bestehe. Während zunächst von fünf Verletzten die Rede war, stellte sich später heraus, dass der Täter mindestens zehn Menschen ermordet hatte. Sechs Personen wurden ins Universitätskrankenhaus Örebro eingeliefert, darunter fünf mit Schussverletzungen. Ein Patient schwebt in Lebensgefahr. Berichten zufolge hatte der Angreifer auch auf Polizisten geschossen, jedoch glücklicherweise niemanden getroffen.

Details zur Tat und dem Täter

Der mutmaßliche Täter, ein 35-jähriger arbeitsloser Mann, war nicht vorbestraft und besaß einen Waffenschein. Laut Polizei hatte er keine bekannten Verbindungen zur Bandenkriminalität oder einen terroristischen Hintergrund. Augenzeugen berichteten von seinem kühlen und überlegten Handeln während des Angriffs. Sicherheitskräfte fanden in den Schulräumen Rauch, was die Situation zusätzlich gefährdete. Lehrer und Schüler der Risbergska-Schule reagierten jedoch schnell und souverän und sicherten sich in Klassenzimmern.

Die schweizerische Regierung reagierte schockiert. Ministerpräsident Ulf Kristersson bezeichnete die Attacke als „schlimmsten Massenmord in der schwedischen Geschichte“ und äußerte sein Mitgefühl. König Carl XVI. Gustaf sprach den Angehörigen sein Beileid aus und dankte den Einsatzkräften für ihre schnelle Reaktion. Aufgrund des enormen Schadensausmaßes konnte die Polizei zunächst keine exakte Zahl der Todesopfer nennen.

Kontext der Gewalt in Schweden

Dieser tragische Vorfall wirft erneut ein Schlaglicht auf die zunehmende Gewalt in Schweden, die landesweit mit Problemen durch Bandenkriminalität zu kämpfen hat. Berichten zufolge hat Schweden die höchste tödliche Waffengewalt in Europa erreicht. Ein Bericht der Behörde für Kriminalitätsprävention zeigte, dass acht von zehn tödlichen Schießereien im kriminellen Milieu stattfinden, oft in Verbindung mit Drogenhandel und gewalttätigen Gruppen. Die Gewalt hat in den letzten Jahren zugenommen, während sie in anderen europäischen Ländern tendenziell zurückgeht. Kritiker der Regierung werfen dieser vor, nicht genug gegen die Ursachen der Gewalt zu unternehmen, vor allem gegen die Bandenkriminalität.

In der Risbergska-Schule hatten Lehrer und Schüler zuvor Notfallübungen durchgeführt, was somit entscheidend dafür war, dass die Situation nicht noch schlimmer ausging. In dieser angespannte Atmosphäre stellt sich die Frage, wie Schweden mit solch extremen Gewaltausbrüchen umgehen wird, um ähnliche Tragödien in Zukunft zu verhindern.

Während die Ermittlungen wegen Mordes, Brandstiftung und Verstößen gegen Waffengesetze eingeleitet wurden, bleibt die schwedische Gesellschaft angespannt. Der Vorfall am Dienstag stellt nicht nur einen weiteren traurigen Höhepunkt in der Kriminalitätsstatistik dar, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur Sicherheit in Bildungseinrichtungen auf. Die schwedische Regierung hatte kürzlich einen Bericht zur Verbesserung der Sicherheit an Schulen erarbeitet – der Zeitpunkt dieser Tragödie könnte nicht unglücklicher sein.

Für weitere Informationen lesen Sie Süddeutsche, Kurier und RT.

Details
Vorfall Mord/Totschlag
Ursache Bandenkriminalität
Ort Örebro, Schweden
Verletzte 6
Quellen