Paderborn startet innovatives Projekt zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft!
Paderborn, Deutschland - Ein neuartiges Forschungsprojekt mit dem Namen „GoProZero“ hat unter der Leitung der Fachgruppe „Advanced Systems Engineering“ (ASE) am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn seine Arbeit aufgenommen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung nachhaltiger Produkte durch innovative digitale Technologien. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Wirtschaftspartnern sollen sechs Leuchtturmprojekte realisiert werden, die auf den Erkenntnissen aus dem Projekt basieren. Die Unterstützung dafür kommt vom Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen (MWIKE), das rund 3,9 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre bereitstellt. Das Projekt, das im Januar 2025 gestartet ist, wird vom Projektträger Jülich betreut.
Das zentrale Thema von „GoProZero“ ist die Kreislaufwirtschaft, die anstrebt, Materialien und Produkte über ihren gesamten Lebenszyklus effizient zu nutzen. Dazu werden verschiedene Mechanismen wie Sharing-Modelle, Leasing, Recycling, Wiederverwendung und Aufwertung erforscht. Die in diesem Rahmen entwickelten technologiebasierten Ansätze sind für Unternehmen notwendig, um den Wandel in die Kreislaufwirtschaft zu vollziehen. Besonders im Fokus steht der Einsatz digitaler Technologien, wie beispielsweise digitale Zwillinge, die es ermöglichen, den Produktlebenszyklus bereits in der Planungsphase besser zu berücksichtigen.
Digitaler Produktpass als Schlüsseltechnologie
Ein wesentliches Element dieser Digitalisierung ist der Digitale Produktpass (DPP), der von der Europäischen Kommission initiiert wurde und bis 2027 verbindlich für in Europa gehandelte Produkte eingeführt werden soll. Dieser DPP wird in der EU-BattVO zur Ökodesign-Verordnung verankert und umfasst Bereiche wie Spielzeuge, Detergenzien und Bauprodukte. Der DPP soll als zentraler Informationsträger in einer digital unterstützten Kreislaufwirtschaft fungieren und eine umfassende Datenbank bereitstellen, die Informationen zu Materialien, Inhaltsstoffen, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit enthält. Diese Daten werden fortlaufend ergänzt, um zum Beispiel Informationen über Reparaturen einzubeziehen.
Der DPP wird als wichtiges Instrument zur Förderung einer resilienten und zukunftsfähigen Wirtschaft angesehen. Unternehmen können durch die Integration von kreislauffähigen Produkten in ihre Geschäftsmodelle neue Märkte erschließen. Auch die deutsche Industrie hat entscheidende Voraussetzungen geschaffen, um den DPP umzusetzen, benötigt jedoch nach wie vor umfassende Unterstützung. Die Zielsetzung zur Etablierung von Informations- und Datensystemen für eine digital-zirkuläre Wirtschaft in Deutschland bis 2030 wird zudem durch die Schaffung gemeinsamer Datenräume der Kreislaufwirtschaft unterstützt.
Innovationen für die Kreislaufwirtschaft
Zusätzlich zu den genannten Ansätzen fokussiert das Forschungsprojekt „GoProZero“ den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um komplexe Daten zu analysieren und die Entwicklung nachhaltiger Produkte zu beschleunigen. Anwendungsbeispiele umfasst die Modernisierung elektronischer Komponenten bei Landmaschinen sowie die Rückführung von Sekundärrohstoffen. Eine weitere Strategie besteht in der Optimierung von Wartungsintervallen, um die Lebensdauer der Produkte zu verlängern.
Insgesamt wird die Verknüpfung von Daten aus Entwicklung, Produktion und Nutzung eine Schlüsselrolle spielen, um Ressourcen zu schonen und den Übergang zu einer kreislaufwirtschaftlichen Denkweise zu vollziehen. Informationen über Produkte werden dabei über Technologien wie QR-Codes und Blockchain zur Verfügung gestellt, die den Endverbrauchern den Zugang zu relevanten Daten erleichtern.
Mit diesen innovativen Ansätzen paves die Initiative „GoProZero“ den Weg zu einem nachhaltigeren Wirtschaften und unterstützt die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft, die weniger Rohstoffentnahme und Abfallvermeidung anstreben. Gemeinsam mit der Schaffung und Umsetzung des Digitalen Produktpasses wird ein umfassendes System für eine zirkuläre Wirtschaft etabliert, das alle relevanten Akteure einbezieht.
Für weitere Informationen zu den Details des Projekts besuchen Sie bitte Universität Paderborn, Kreislaufwirtschaft Deutschland und Handelsblatt.
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Ort | Paderborn, Deutschland |
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