Trump droht mit Zöllen: Ist ein Handelskrieg gegen China unvermeidlich?
Luxemburg, Luxemburg - Die globale Wirtschaft steht vor erheblichen Herausforderungen, da US-Präsident Donald Trump erneut mit drastischen Maßnahmen gegen China droht. Trump kündigte an, dass er dem Land bis Dienstag Zeit gibt, die Gegenzölle von 34 Prozent auf US-Waren zurückzunehmen, andernfalls sollen neue Zölle von 50 Prozent am Mittwoch in Kraft treten. Er bezeichnete China als den „größten Übeltäter“ und kritisierte die Vergeltungszölle, die als Reaktion auf die US-Zollpolitik verhängt wurden. Diese Entwicklungen sorgen für weltweit steigende Unsicherheit und Druck auf die Märkte, was von US-Notenbankchef Jerome Powell als besorgniserregend angesehen wird, insbesondere in Bezug auf potentielle Inflation und ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum in den USA. Tagesschau berichtet, dass die derzeitige Situation große wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen könnte.
Inmitten dieser angespannten Lage bemüht sich die Europäische Union um eine Deeskalation. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstreicht, dass bereits mehrfach über Freihandelsfragen im Automobilbereich gesprochen wurde, jedoch ohne adäquate Antwort von Seiten der USA. Die EU hat den USA ein Angebot zur gegenseitigen Aufhebung aller Zölle auf Industriegüter unterbreitet und dieses zuletzt am Freitag erneuert. Die EU bereitet sich jedoch auch auf Gegenmaßnahmen vor, falls die Verhandlungen scheitern. Die Handelsminister der EU beraten in Luxemburg über mögliche Schritte. Der Tagesspiegel berichtet, dass ein Plan A Verhandlungen und Plan B eine entschlossene Reaktion umfasst.
Wirtschaftliche Auswirkungen und historische Vergleiche
Ökonomen weltweit äußern Besorgnis über die Zollpolitik von Trump und ziehen Parallelen zur Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Der ehemalige Generaldirektor der Welthandelsorganisation, Roberto Azevdo, warnt vor einer Situation, die an das Smoot-Hawley-Zollgesetz erinnert, das zu einer massiven Reduktion des globalen Handels führte. Carsten Brzeski, Chefvolkswirt Europa der ING Bank, hebt hervor, dass die damaligen Zölle einen Rückgang von Exporten und Importen verursachten. In diesem Kontext ist es alarmierend, dass Trumps Zölle über fast alle wichtigen Handelspartner verhängt wurden. Tagesschau führt aus, dass aktuelle wirtschaftliche Verhältnisse, wie die nahezu Vollbeschäftigung in den USA, sicherstellen könnten, dass die Auswirkungen heutzutage anders ausfallen.
Jörg Krämer, der Chefvolkswirt der Commerzbank, ist jedoch vorsichtiger in seiner Einschätzung und sieht die Situation heute als anders an, besonders durch den Wegfall des Gold-Standards, der den Zentralbanken damals Handlungsspielraum nahm. Während die Zentralbanken heute neues Geld schaffen können, gibt es dennoch Bedenken, dass die Zölle die amerikanische Wirtschaft schädigen könnten. Höhere Produktionskosten in den USA könnten dazu führen, dass amerikanische Konsumenten höhere Preise zahlen müssen, was sich negativ auf den Konsum und damit auf die Weltwirtschaft auswirken könnte.
Die EU steht unter Druck, einerseits eine Drohkulisse aufzubauen und gleichzeitig aktiv an Verhandlungen mit den USA zu arbeiten. EU-Handelskommissar Maros Sefcovic unterstrich, dass es noch keine schnellen positiven Antworten von den USA gibt und dass Verhandlungen Zeit sowie Anstrengung erfordern. Der Tagesspiegel merkt an, dass die USA Zölle als korrigierende Maßnahme betrachten, während die EU sich auf mögliche angepasste Maßnahmen vorbereitet.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Luxemburg, Luxemburg |
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