Trump setzt Zölle aus: Europa jubelt über Handelsentspannung!

Europäische Union, Europa - Am 10. April 2025 hat US-Präsident Donald Trump überraschend die meisten globalen Zölle, die er eine Woche zuvor eingeführt hatte, zurückgenommen. Diese Entscheidung löste einen bemerkenswerten Anstieg der Aktienmärkte in Europa aus. Führende europäische Politiker begrüßen die 90-tägige Pause der Zölle und hegen die Hoffnung, günstigere Handelsabkommen mit den USA erreichen zu können. Die Europäische Union (E.U.) kündigte ebenfalls an, eine für den 15. April geplante Erhöhung der Zölle auf amerikanische Exporte für die Dauer von 90 Tagen auszusetzen. E.U.-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete diesen Schritt als entscheidend zur Stabilisierung der globalen Wirtschaft und fordert klare, vorhersehbare Handelsbedingungen.

Die Reaktion der E.U. auf Trumps ursprüngliche Zölle war abwartend. E.U.-Beamte sahen Trumps Rückzieher als Bestätigung ihrer Strategie, die darauf abzielt, nicht sofort auf seine Handelsmaßnahmen zu reagieren. Zuvor hatte die E.U. fast einen Monat gewartet, bevor sie Vergeltungsmaßnahmen gegen die von Trump verhängten Zölle auf Stahl und Aluminium genehmigte. Trumps Entscheidung kam überraschend, sogar für Mitglieder seines wirtschaftlichen Beraterteams.

Europäische Perspektive

Trotz der Zollliberalisierung bestehen weiterhin viele hohe Zölle, darunter die 25-prozentigen Zölle auf Stahl und Aluminium sowie 25-prozentige Zölle auf Autos. Die USA ziehen zudem in Betracht, zusätzliche Zölle auf bestimmte Industrien wie Pharmazeutika und Holz zu erheben. Europäische Regierungsbeamte warnen, dass die teilweise Zollerleichterung nicht ausreicht, um die negativen Auswirkungen eines potenziellen Handelskriegs zwischen den USA und China abzuwenden. Diese Unsicherheit könnte die Investitionen und den Konsum ernsthaft hemmen.

Die positiven Reaktionen der Märkte sind jedoch nicht zu leugnen: Infolge der Ankündigung erlebten die Aktienmärkte in Europa und Großbritannien einen Kaufrausch, mit einem Anstieg des britischen FTSE um 6 Prozent. Spanischer Premierminister Pedro Sánchez bezeichnete die Zollliberalisierung als Gelegenheit zur Verhandlung, kritisierte jedoch gleichzeitig die hohen Zölle, die Trump weiterhin aufrechterhält. Großbritannien verfolgt eine separate Handelsstrategie und hat bislang keine Vergeltungsmaßnahmen gegen Trumps Zölle ergriffen.

Zukunft des Handels

Die Handelsbeziehungen zwischen der E.U. und den USA hatten vor der Rücknahme der Zölle bereits enormen Stress erlitten. Nach Trumps Wiederwahl im November 2024 debattierte das Europäische Parlament über die möglichen Auswirkungen auf die transatlantischen Beziehungen. Führende E.U.-Abgeordnete forderten eine Fortsetzung der Zusammenarbeit und erklärten ihre Bereitschaft, zur Stärkung dieser Beziehungen beizutragen. Am 12. Februar 2025 gab es eine Debatte im Europäischen Parlament, die sich auf die Zolldrohungen der Trump-Regierung konzentrierte, an der auch Vertreter der E.U.-Kommission und des Rates teilnahmen.

Adam Szłapka, polnischer Minister für europäische Angelegenheiten, unterstrich die Vorteile eines offenen, regelbasierten und fairen internationalen Handels, während Maroš Šefčovič von der Europäischen Kommission die US-Zölle als schädlich für die Unternehmen und Verbraucher kritisierte. Bernd Lange, Vorsitzender des Ausschusses für internationalen Handel, wies auf mögliche Gegenzölle hin, und Sophie Wilmès, stellvertretende Vorsitzende der Parlamentsdelegation für die Beziehungen zu den USA, betonte die Notwendigkeit einer Abschreckung gegen Zölle.

Insgesamt bleibt die weltwirtschaftliche Lage angespannt, doch die vorübergehenden Maßnahmen könnten ein erster Schritt in Richtung verstärkter Verhandlungen und möglicherweise stabilerer Handelsbedingungen sein.

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Vorfall Gesetzgebung
Ort Europäische Union, Europa
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