Trump vs. AP: Streit um den „Golf von Amerika“ spaltet die Medienwelt!

Washington, D.C., USA - Seit geraumer Zeit steht die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) im Mittelpunkt eines Konflikts mit der Trump-Regierung. Grund dafür ist die umstrittene Umbenennung des Golf von Mexiko in „Golf von Amerika“, die Präsident Trump per Dekret veranlasst hat. Die AP widersetzt sich dieser Neubenennung und verwendet weiterhin die traditionelle Bezeichnung. Der Widerstand gegen die neue Terminologie führte dazu, dass AP-Reportern der Zugang zu Veranstaltungen im Oval Office verwehrt wurde, was sie als gezielte Strafe ansehen.

Wie Welt berichtet, rechtfertigte Pressesprecherin Karoline Leavitt den Ausschluss von Journalisten, indem sie behauptete, dass die Medien „Lügen“ verbreiten. Leavitt argumentierte zudem, dass der Golf von Amerika, wie er von Trump bezeichnet wird, eine mittlerweile allgemein akzeptierte Bezeichnung in vielen Medien sei, während die AP und einige andere Nachrichtenorganisationen auf dem traditionellen Namen beharren.

Die Relevanz des Sprachkonflikts

Bei der Auseinandersetzung geht es nicht nur um ein geografisches Namensproblem. Die Chefredakteurin von AP, Julie Pace, bezeichnete die Entscheidung der Trump-Regierung als alarmierend und als Verstoß gegen den ersten Verfassungszusatz, der die Pressefreiheit schützt. AP argumentiert, dass die Verwendung traditioneller Ortsnamen für alle Zielgruppen verständlich sein sollte, da der Golf von Mexiko seit über 400 Jahren so genannt wird und auch Gewässer von Mexiko und Kuba umfasst.

Dieser Vorfall ist jedoch nicht der erste Hinweis auf die anhaltenden Spannungen zwischen der Trump-Administration und unabhängigen Medien. Bereits bei einer gemeinsamen Pressekonferenz von Donald Trump und Elon Musk wurde AP der Zutritt verwehrt, was als zusätzliche Maßnahme zur Sanktionierung der Agentur gewertet wurde. Der Umgang mit der Namensänderung zeigt deutlich, dass das Weiße Haus ein starkes Signal an die Medienwelt senden möchte: Die Worte des Präsidenten gelten.

Bedrohung der Pressefreiheit

Die Situation wirft ernsthafte Fragen zur Pressefreiheit auf, die über die USA hinausgehen. Die Association of European Journalists (AEJ) hat vor den Auswirkungen von Trumps Vorgehen auf die Pressefreiheit in Europa gewarnt. Trump hat in der Vergangenheit unabhängige Medien als „Volksfeinde“ und „Verbreiter von Fakenews“ bezeichnet und damit Stimmung gegen kritische Berichterstattung gemacht.

Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass Trump als US-Präsident Lizenzen entziehen könnte, was die Medienlandschaft erheblich beeinflussen würde. Laut der AEJ könnte Trump aufgrund seines Einflusses auf die US-Funkbehörde FCC und das Höchstgericht versuchen, dieses Ziel zu erreichen. Schon nach seinem Wahlsieg drohte er TV-Sendern wie CBS und ABC mit Lizenzentzug aufgrund angeblicher parteiischer Berichterstattung.

Die Diskussion um die Pressefreiheit wird zusätzlich durch die kritische Rolle sozialer Medien, insbesondere unter Elon Musk, verstärkt. Es wird befürchtet, dass Nutzer auf Plattformen wie X (ehemals Twitter) einseitige Berichte über Trump erhalten, während die Medienfreiheit in den USA im Pressefreiheitsindex von „Reporter ohne Grenzen“ auf Rang 55 gefallen ist.

Zusammenfassend zeigt dieser Konflikt, dass die Auseinandersetzung um die Bezeichnung des Golfes von Amerika viel mehr ist als nur ein sprachlicher Streit. Sie illustriert die tiefere Problematik hinsichtlich der Pressefreiheit in den USA und deren potenziellen Auswirkungen auf internationale Journalismuspraktiken, wie Die Presse ausführlich darstellt. Die Herausforderungen, vor denen unabhängige Medien stehen, sind sowohl in den USA als auch in Europa von zentraler Bedeutung.

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Vorfall Sonstiges
Ort Washington, D.C., USA
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