Russische Drohne trifft Tschernobyl: Gefahr für die Atomruine!

Tschernobyl, Ukraine - Eine russische Drohne hat die Schutzhülle des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl beschädigt, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am 14. Februar 2025 berichtete. Der Vorfall ereignete sich in einem sensiblen Gebiet, das noch immer stark von den Folgen der Katastrophe von 1986 betroffen ist. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) bestätigte den Vorfall, wonach ein Feuer ausbrach, dass jedoch schnell gelöscht werden konnte. Es wurde keine erhöhte Strahlenbelastung festgestellt, was den Verantwortlichen etwas Luft verschafft.

Selenskyj bezeichnete die Angriffe Russlands auf solche Objekte als äußerst gefährlich und warnte vor den möglichen Folgen von Kampfhandlungen in der Nähe von Atomkraftwerken. Dieser Vorfall erinnert an die vulnerabilities der Ukraine in Bezug auf die nukleare Sicherheit und die geopolitischen Spannungen, die seit Beginn des russischen Angriffskriegs im Jahr 2022 angestiegen sind. Russische Truppen hatten zu Beginn des Krieges das Gelände des AKW Tschernobyl besetzt, zogen sich jedoch später zurück.

Die Folgen der Katastrophe von 1986

Der Bekanntheitsgrad von Tschernobyl ist nicht nur durch die aktuelle Gefahr gestiegen, sondern auch durch die historische Tragödie. Am 26. April 1986 explodierte dort ein Reaktor, was als schwerster Reaktorunfall weltweit gilt. Die folgenden Ereignisse führten zur Evakuierung von Tausenden von Menschen und schockierten die internationale Gemeinschaft. Die genauen Folgen der Katastrophe sind nach wie vor umstritten und variieren je nach Quelle. Offizielle Berichte der Sowjetunion sprachen von drei Toten beim Unfall und 28 weiteren, die in den ersten drei Monaten aufgrund von Strahlenbelastung starben.

Im Gegensatz dazu schätzt die International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW), dass bis zu 125.000 Menschen an den Folgen der Strahlung gestorben sind. Bis zu acht Millionen Menschen wurden radioaktivem Niederschlag ausgesetzt, und es gibt Hinweise auf einen Anstieg von Schilddrüsenkrebs sowie anderen Krankheiten wie Leukämie und Brustkrebs. Schätzungen zufolge könnten bis 2065 bis zu 16.000 zusätzliche Schilddrüsenkrebsfälle auftreten.

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Auswirkungen

Die wirtschaftlichen Folgen der Tschernobyl-Katastrophe sind enorm. Die Evakuierung von 50.000 Menschen und die Absicherung der Unfallstelle haben massive Kosten verursacht. Der Bau eines neuen Sarkophags, der 2019 abgeschlossen wurde, belief sich auf über zwei Milliarden Euro, wobei ein Teil der Kosten von der EU getragen wurde. Die Ukraine hat jedoch Schwierigkeiten, ihren Anteil zu finanzieren, und braucht Unterstützung durch zukünftige EU-Zahlungen, um die Betriebskosten kontinuierlich zu decken.

Die Schäden, die durch die aktuelle Bedrohung in Tschernobyl entstehen, werfen ein weiteres Licht auf die prekären Sicherheitsbedingungen in der Region und die anhaltenden Gefahren eines erneuten nuklearen Zwischenfalls. Die Weltgemeinschaft bleibt in Alarmbereitschaft, während sich die geopolitischen Spannungen auch auf friedliche und sichere Atomenergie auswirken.

Zusätzliche Informationen zu den langfristigen Auswirkungen der Tschernobyl-Katastrophe sind auf tschernobyl-info.de verfügbar.

Weitere Details zu dem Drohneneinschlag finden sich auf spiegel.de.

Berichte über den Vorfall können ebenfalls bei suedkurier.de nachgelesen werden.

Details
Vorfall Brandstiftung
Ursache Russischer Angriff
Ort Tschernobyl, Ukraine
Quellen