Widerstand gegen geplante Batterie-Recyclinganlage in Gera: Bürger protestieren!
Gera-Cretzschwitz, Deutschland - In Gera-Cretzschwitz sorgt die geplante Errichtung einer Batterie-Recyclinganlage des südkoreanischen Unternehmens Sungeel für kontroverse Diskussionen. Die Bürgerinitiative, die gegen das Vorhaben mobil macht, kritisiert die Genehmigungsbehörde TLUBN wegen Intransparenz und wirft ihr vor, die Online-Konsultation als irreführend und widersprüchlich dargestellt zu haben. Laut MDR soll die Anlage in Gera eine jährliche Kapazität von 22.000 Tonnen alter Akkus bieten und etwa 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Dennoch liegen dem TLUBN bereits knapp 7.800 Einwendungen vor, die meisten davon von der Bürgerinitiative. Nach fünf Tagen der Erörterung wurde das Verfahren unterbrochen, die Diskussion wird online fortgeführt.
Im Zentrum der Kritik steht die Tatsache, dass viele Unterlagen erst nachgereicht wurden, ohne dass alle Gegner die Möglichkeit hatten, sich darüber zu informieren. Im November 2024 fand eine erste Erörterung der Einsprüche im Kultur- und Kongresszentrum Gera statt, doch die Meinungsverschiedenheiten zwischen Befürwortern und Gegnern sind nach wie vor groß. Das Unternehmen plant, mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen Euro in die Recyclinganlage zu investieren. Der Baustart ist für März 2024 vorgesehen, mit einer Inbetriebnahme der ersten Produktionslinie im Anfang 2025 und der zweiten Linie Anfang 2027, ergänzen Informationen von Bürgerinitiative Gera-Cretzschwitz.
Anlage zur Verwertung von Lithium-Ionen-Batterien
Die geplante Recyclinganlage soll nicht nur die Wiederaufbereitung von alten Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen, sondern auch auf die steigende Menge nicht mehr nutzbarer Batterien in Deutschland reagieren. Deutschland verfügt derzeit über unzureichende Kapazitäten für das Recycling dieser Batterien, was die Ansiedlung solcher Anlagen dringend erforderlich macht. Die Recyclinginvestition der SungEel Recyclingpark Thüringen GmbH, einem Joint Venture zwischen SungEel HiTech Europe Kft. und Samsung C&T Deutschland, könnte auch andere Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette in die Region ziehen.
Laut Fraunhofer ISI wird der Recyclingprozess in zwei Stufen unterteilt: In „Spokes“ erfolgt die Vorbehandlung der Altbatterien, während in „Hubs“ die Rückgewinnung der wertvollen Rohstoffe abgewickelt wird. Die schwarze Masse, die aus dem Recyclingprozess gewonnen wird, enthält wertvolle Metalle wie Lithium, Nickel und Kobalt, die für die Industrie von großer Bedeutung sind.
Die geplante Anlage in Gera soll auf einer Fläche von etwa 30.000 Quadratmetern errichtet werden und die Anlieferung von Lithium-Ionen-Akkus erfolgt auf verschiedene Weise, einschließlich Rund- und prismatischen Zellen sowie Produktionsresten. Experten schätzen, dass bis 2026 die Recyclingkapazitäten in Europa auf 330.000 Tonnen pro Jahr steigen werden. Diese Entwicklungen zeigen die Notwendigkeit eines strukturierten Ansatzes für die Lithium-Ionen-Batterie-Recycling-Infrastruktur in Deutschland und Europa.
Details | |
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Vorfall | Sonstiges |
Ursache | Widerstand von Einwohnern und Betrieben, Intransparenz, irreführende Online-Konsultation |
Ort | Gera-Cretzschwitz, Deutschland |
Schaden in € | 45000000 |
Quellen |