Bewegung schmerzt nicht! Rückenfit mit einfachen Übungen vor dem Tag der Rückengesundheit
Münster, Deutschland - Bewegung ist ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Rückenschmerzen, wie Prof. Dr. Heiko Wagner, Bewegungswissenschaftler an der Universität Münster, betont. Laut den jüngsten Erkenntnissen sind bis zu 85 Prozent der Deutschen im Laufe ihres Lebens von Rückenschmerzen betroffen. Diese stellen neben Kopfschmerzen ein häufiges Schmerzproblem dar und verursachen hohe gesellschaftliche Kosten. Am 15. März wird der „Tag der Rückengesundheit“ gefeiert, der auf die Bedeutung von Bewegung zur Stärkung der Rückenmuskeln und zur Stabilisierung der Wirbelsäule hinweist. Bewegung, sei es durch Spaziergänge, Sport oder Gymnastik, kann oft helfen, ohne dass Krafttraining im Fitnessstudio zwingend erforderlich ist, wie uni-muenster.de berichtet.
Rückenschmerzen sind meist kurzfristig, können aber bei ungefähr 20 Prozent der Betroffenen zu chronischen Beschwerden werden, die mindestens sechs Monate andauern. Ursachen hierfür sind häufig Bewegungsmangel sowie psychische Faktoren wie Stress und Depression. Ein weiteres Problem ist die Angst vor Schmerzen, die zu Fehlhaltungen und einem Teufelskreis führen kann. Diese Zusammenhänge zwischen körperlicher und psychischer Gesundheit sind von großer Bedeutung und sollten nicht unterschätzt werden, so Wagner.
Prävention und Empfehlungen
Die AOK weist darauf hin, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, sich regelmäßig um ihre Rückengesundheit zu kümmern, obwohl sie sich der Vorteile bewusst sind. Um die Rückengesundheit zu fördern, empfehlen Experten unter anderem Sportverabredungen mit anderen, die Teilnahme an Gesundheitskursen mit festen Terminen sowie die Nutzung von niedrigschwelligen Angeboten, wie dem kostenlosen AOK-Rückentrainer für eine gezielte Rückenstärkung über sechs Wochen. Rückenschmerz-Geplagte neigen häufig dazu, sich zu schonen, was aus Angst vor Schmerz geschieht. Diese Schonhaltungen können jedoch die Beschwerden verstärken und das Risiko für chronische Rückenschmerzen erhöhen, wie aok.de erläutert.
Die Prävention von Rückenschmerzen hat hohe Priorität, da Schmerzen im unteren Rückenbereich mehr Lebensjahre mit Behinderung verursachen als jede andere Erkrankung. Es ist wichtig, klarzustellen, dass Rückenschmerzen nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen sind. Vielmehr ergeben sie sich aus einem Zusammenspiel physischer, psychosozialer und individueller Faktoren. sportaerztezeitung.com hebt hervor, dass mechanische Belastungen, kombiniert mit psychosozialen Anforderungen, oft zu muskuloskelettalen Beschwerden führen. Psychische Faktoren spielen in der Chronifizierung von Rückenschmerzen eine bedeutende Rolle.
Multimodale Ansätze zur Rückenschmerzprävention
Der Einsatz von Biofeedback, das physiologische Parameter in Echtzeit messen und zurückmelden kann, bietet große Chancen. In multimodalen Präventionsprogrammen kann Biofeedback helfen, die Reaktionskontrolle und Selbstwirksamkeit der Betroffenen zu verbessern. Es ist wichtig, dass Präventionsmaßnahmen in primäre, sekundäre und tertiäre Kategorien unterteilt werden. Primärprävention zielt darauf ab, Rückenschmerzen zu vermeiden, während sekundäre Maßnahmen darauf abzielen, die Chronifizierung akuter Schmerzen zu verhindern. Tertiärprävention beinhaltet die Vermeidung von Folgeschäden, wobei die Überprüfung motorischen Verhaltens erforderlich ist. Eine individualisierte Behandlung, die spezifisch auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt ist, erweist sich als effektiver als allgemeine Ansätze, was die Wichtigkeit einer differenzierten Strategie unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bewegung, die richtige Prävention und die Berücksichtigung psychologischer Faktoren entscheidend im Umgang mit Rückenschmerzen sind. Umso mehr sollten betroffene Personen ermutigt werden, aktiv zu werden und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Rückengesundheit zu ergreifen.
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Ort | Münster, Deutschland |
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