Deutsche Konzerne zahlen Rekorddividenden: 61 Milliarden für Aktionäre!

Deutschland - Deutsche Börsenkonzerne zeigen sich in der aktuellen Wirtschaftslage resilient und erhöhen trotz anhaltender Herausforderungen ihre Dividenden. Im Jahr 2023 zahlen DAX- und MDAX-Unternehmen insgesamt rund 61 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Dieser Betrag stellt eine Million Euro mehr dar als im Vorjahr. Analyst Stephen Schneider von der DZ Bank beschreibt dieses Ergebnis als robust, insbesondere vor dem Hintergrund der US-Zollpolitik und der allgemeinen Konjunkturschwäche, die die Wirtschaft belasten.

Es ist jedoch bemerkenswert, dass nur 40 Prozent der 90 Konzerne aus DAX und MDAX ihre Dividenden für das vergangene Geschäftsjahr angehoben haben. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei fast zwei Dritteln. Diese Rückgänge sind zum Teil auf die Krise innerhalb der Autobranche zurückzuführen, die negativ auf die Bilanz vieler Unternehmen wirkt.

Einschränkungen im Automobilsektor

Autobauer, die 2024 noch 28 Prozent zur Gesamtsumme der Dividenden beitrugen, sind nun auf 22,4 Prozent geschrumpft. Unternehmen wie BMW, Volkswagen und Mercedes-Benz mussten sogar ihre Dividenden kürzen, was die Ausschüttungen erheblich beeinträchtigte. In anderen Sektoren sieht es dagegen positiver aus: Der Industriesektor trägt gut 20 Prozent und die Versicherungen etwa 17 Prozent zur Dividenden-Gesamtsumme bei.

Die Allianz führt mit fast 6 Milliarden Euro die Liste der höchsten Dividendenausschüttungen an, gefolgt von der Deutschen Telekom mit 4,41 Milliarden Euro und Mercedes-Benz mit 4,14 Milliarden Euro. Weitere bedeutende Unternehmen, die hohe Dividenden ausbezahlen, sind Siemens, Volkswagen und SAP. Dividenden sind für Aktionäre von zentraler Bedeutung, da sie eine direkte Teilhabe am Geschäftserfolg der Unternehmen ermöglichen.

Erfolgreiche DAX-Unternehmen

Trotz der Herausforderungen, die viele Unternehmen derzeit erleben, vermeldeten die DAX-Unternehmen für 2022 Rekorde in Umsatz und Gewinn. Der Umsatz der 40 DAX-Konzerne, ohne Banken, stieg um 15,5 Prozent auf 1,8 Billionen Euro, der höchste Wert seit 2013. Insbesondere Volkswagen konnte mit einem Gewinn von rund 22 Milliarden Euro die Rangliste anführen, gefolgt von Mercedes-Benz mit fast 20,5 Milliarden Euro. BMW belegt mit einem Gewinn von 14 Milliarden Euro den fünften Platz.

Der Erfolg im Automotive-Sektor wurde durch eine Knappheit an Fahrzeugen und hohe staatliche Zuschüsse für Elektrofahrzeuge begünstigt. Dennoch befürchtet EY-Deutschland-Chef Henrik Ahlers, dass es für 2023 zu einer leichten Eintrübung kommen könnte, während im vierten Quartal 2022 bei den DAX-Unternehmen ein Rückgang der Gewinne um 11 Prozent verzeichnet wurde.

Die DAX-Konzerne sind stark international ausgerichtet, wobei ein erheblicher Teil ihrer Umsätze im Ausland erzielt wird. Etwa 30 Prozent der Umsätze stammen aus den USA und Kanada, während 21 Prozent aus dem asiatisch-pazifischen Raum kommen. Dieses internationale Engagement blieb auch während der Krisenzeiten stabil, was die Dividendenzahlungen untermauert.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Gewinnausschüttungen an Aktionäre trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen eine wichtige Rolle spielen und die Unternehmen weiterhin versuchen, ihre Erträge aus einem zunehmend globalisierten Markt zu maximieren. Dividenden stellen somit nicht nur eine Belohnung für Investoren dar, sondern sind auch ein Indikator für die wirtschaftliche Gesundheit der Unternehmen.

Für weitere Informationen zu den Dividenden der DAX-Unternehmen können Interessierte die Plattformen Dividendenchecker und Süddeutsche konsultieren.

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Ort Deutschland
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