Kölner Klinik erhält Babyfreundlich-Zertifikat – Ein Meilenstein für Mütter!

Heilig-Geist-Krankenhaus, Köln, Deutschland - Adelina und Damian, ein frischgebackenes Elternpaar, konnten nach 40 Stunden voller Anstrengung endlich ihren Sohn Rocco in den Arm nehmen. Rocco wurde per Kaiserschnitt geboren, was die Mutter ursprünglich anders gewünscht hatte. Doch auch nach der Geburt standen Herausforderungen an: Am Morgen nach der Entbindung hatte Adelina Schwierigkeiten beim Stillen, da Rocco sich von der langen Geburt noch nicht erholt hatte und kaum wach war. Dies wurde von der Hebamme und Stillberaterin Katharina Steinbrink-Belohlawek im Heilig-Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich begleitet. Sie erklärte den Eltern, dass Stillen ein erlernbares Handwerk sei, das Zeit, Aufmerksamkeit und Unterstützung benötige.
Das Heilig-Geist-Krankenhaus hat sich durch die Einhaltung strenger Vorgaben als das einzige „babyfreundliche Krankenhaus“ in Köln qualifiziert. Diese Zertifizierung von der WHO und UNICEF wird nur an Kliniken vergeben, die ihre Strukturen und Abläufe an die Bedürfnisse von Müttern und ihren Babys anpassen. In einer Studie wurde festgestellt, dass rund 84% der Neugeborenen in diesen Kliniken bis zur Entlassung ausschließlich Muttermilch erhalten, was die Bedeutung und Tragweite dieser Initiative unterstreicht.
Unterstützung beim Stillen
Die Unterstützung von Stillberaterinnen ist ein zentraler Aspekt in der Klinik. Dies beginnt bereits im Krankenhaus durch ein Erstgespräch zur Beratung und die Förderung des ersten Anlegens innerhalb der ersten Stunde nach der Geburt. Steinbrink-Belohlawek beruhigte Adelina, dass Rocco’s Übelkeit normalerweise nach 24 Stunden abklingen würde. Nach einer Demonstration zur „Handgewinnung“ von Kolostrum, auch als „Red Bull für Babys“ bekannt, war Rocco in der Lage, an der Brust zu saugen und wacher zu werden.
Die Stillberaterinnen in babyfreundlichen Kliniken bieten nicht nur Unterstützung beim Anlegen, sondern auch umfassende Informationen über verschiedene Stillpositionen, die richtige Technik zur manuellen Entleerung der Brust und die Schaffung einer angenehmen Stillatmosphäre. Hinzu kommt die Empfehlung, zwischen den Stillzeiten viel Hautkontakt zwischen Mutter und Baby zu haben und Neugeborene erst beim Verlassen des Krankenhauses vollständig anzuziehen.
Zertifizierung und Bedeutung
Babyfreundliche Kliniken müssen strenge Kriterien erfüllen, um die Zertifizierung zu erhalten. Dazu gehört unter anderem, dass die Geburt so gestaltet wird, dass negative Auswirkungen von Medikamenten minimiert werden. Die Befragung der Mütter zur Zufriedenheit mit der Betreuung zeigt, dass diese Kliniken hoch bewertet werden und die Mütter sich mit der Klinik identifizieren.
Aktuell sind in Deutschland über 100 Geburtskliniken und fünf Kinderkliniken als babyfreundlich zertifiziert. Diese Kliniken halten sich an die „Zehn Schritte zum erfolgreichen Stillen“ von WHO und UNICEF, um Müttern und ihren Kindern einen bestmöglichen Start zu ermöglichen.
Die Kaiserschnittrate im Heilig-Geist-Krankenhaus liegt bei 24%, was unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 32,6% im Jahr 2023 liegt. Das Klinikum legt besonderen Wert auf die Förderung des Stillens und der Eltern-Kind-Bindung, was nicht nur für die unmittelbare Versorgung der Neugeborenen, sondern auch für deren langfristige Gesundheit von Bedeutung ist.
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Ort | Heilig-Geist-Krankenhaus, Köln, Deutschland |
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