Lars von Trier: Starregisseur kämpft gegen Parkinson im Pflegezentrum

Lars von Trier, dänischer Regisseur und Parkinson-Patient, erhält Pflegehilfe und bleibt trotz Krankheit aktiv im Filmgeschehen.
Lars von Trier, dänischer Regisseur und Parkinson-Patient, erhält Pflegehilfe und bleibt trotz Krankheit aktiv im Filmgeschehen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Pflegezentrum, Dänemark - Lars von Trier, der renommierte dänische Regisseur hinter provokanten Filmen wie „Melancholia“ und „Dancer in the Dark“, ist aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung auf die Unterstützung eines Pflegeheims angewiesen. Die Diagnose wurde im Sommer 2022 publik, als von Trier 66 Jahre alt war. Seine Produktionsfirma Zentropa bestätigte am Mittwoch, dass der Filmemacher in ein Pflegezentrum aufgenommen wurde, das ihm die notwendige Behandlung und Pflege bietet. Louise Vesth, Produzentin bei Zentropa, äußerte, dass diese Unterstützung eine Ergänzung zu seiner eigenen Privatunterkunft darstellt und es Lars „den Umständen entsprechend gut“ gehe, wie t-online.de berichtet.

Die Unterstützung durch das Pflegezentrum kommt in einer schwierigen Zeit. Parkinson ist eine Krankheit des zentralen Nervensystems, die typischerweise nach dem 50. Lebensjahr diagnostiziert wird. Sie führt zu einer fortschreitenden Zerstörung der Zellen im Gehirn, die Dopamin produzieren, was die Kontrolle über Bewegungen beeinträchtigt und oft zu Zittern führt. Die Geschichte der Erkrankung reicht bis ins Jahr 1817 zurück, als James Parkinson in seinem „Essay on the Shaking Palsy“ die Symptome beschrieb, die auch heute noch zentral für die Diagnose sind. Es ist jedoch bemerkenswert, dass die Ursachen der Krankheit bislang nicht vollständig verstanden sind und aktuell bestehende Therapien lediglich darauf abzielen, die Symptome zu lindern, ohne eine Heilung zu bieten, wie auf parkinson.ch erklärt wird.

Von Triers künstlerischer Werdegang

Lars von Trier hat sich als bedeutende Figur im zeitgenössischen Autorenkino etabliert und eine Vielzahl von Filmen produziert, die oft verstörend und gewalttätig sind. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Nymphomaniac“ und „The House That Jack Built“. Er erreichte seinen internationalen Durchbruch mit dem Drama „Breaking the Waves“ im Jahr 1996 und gewann 2000 die Goldene Palme in Cannes für „Dancer in the Dark“. Sein Beispiel verdeutlicht die Diskrepanz zwischen dem Schaffen künstlerischer Meisterwerke und dem persönlichen Kampf mit einer schweren Erkrankung. In einem mittlerweile gelöschten Instagram-Beitrag aus 2023 äußerte er den Wunsch, möglicherweise noch einige anständige Filme machen zu können, was den unerschütterlichen kreativen Geist des Regisseurs unterstreicht, wie theguardian.com berichtet.

In den letzten Jahren war von Trier auch für seine provokanten Äußerungen bekannt, darunter ein umstrittener Kommentar bei einer Pressekonferenz des Cannes Filmfestivals im Jahr 2011, der zu seinem Ausschluss vom Festival führte. Dennoch bleibt er eine der einflussreichsten Figuren im Filmbereich. Trotz der Herausforderungen, die die Parkinson-Erkrankung mit sich bringt, bringt seine Geschichte auch Licht auf die Entwicklung der Parkinsonforschung und die Behandlungsmöglichkeiten, die seit der Entdeckung des Dopaminmangels in den 1960er-Jahren erheblich fortgeschritten sind.

Die anhaltende Diskussion um von Triers Gesundheit und seine künstlerischen Ambitionen zeigt, wie eng das persönliche Schicksal eines Künstlers mit seinem Schaffen verknüpft sein kann. Obgleich die Krankheit viele Herausforderungen mit sich bringt, bleibt die Hoffnung auf kreative Erfolge auch in schwierigen Zeiten bestehen.

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Ort Pflegezentrum, Dänemark
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