Robert F. Kennedy Jr. im Senat: Der umstrittene Gesundheitsminister?

Washington, D.C., USA - Am 29. Januar 2025 fand eine wichtige Anhörung im Finanzausschuss des US-Senats statt, in der über die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum Gesundheitsminister entschieden wurde. Präsident Donald Trump hatte Kennedy als Kandidaten ausgewählt, was jedoch auf umstrittene Äußerungen über Impfstoffe und seine umweltpolitischen Aktivitäten stieß. Bei der Anhörung gab es ein hitziges Wortgefecht, vor allem von Seiten der Demokraten, die Kennedys Ansichten kritisch gegenüberstanden. Dennoch gab es im Ausschuss keine Einwände von republikanischer Seite, was seine Chancen beträchtlich erhöht.
Robert F. Kennedy Jr., der zuvor für das Präsidentschaftsamt 2024 kandidierte, hatte seine Kampagne zugunsten Trumps aufgegeben. Er würde im Falle seiner Bestätigung 18 Bundesbehörden leiten, darunter gewichtige Institutionen wie das CDC, das FDA und das NIH. Diese Ämter beschäftigen insgesamt etwa 90.000 Menschen und verfügen über ein jährliches Budget von 1,7 Billionen Dollar. Kennedy sieht sich selbst als Förderer der Gesundheit der Amerikaner und plant eine Überarbeitung der Ernährungsrichtlinien.
Kontroversen um Impfstoffe und Gesundheitspolitik
Kennedys Nominierung wird nicht nur von politischen Gegnern, sondern auch von verschiedenen Interessengruppen kritisch betrachtet. Gegner machen insbesondere seine seit langem verbreiteten Meinungen zu Impfstoffen verantwortlich. So wurde er zuvor als Vorsitzender der Organisation Children’s Health Defense bekannt, die gegen Impfungen ist. Diese Auffassungen, die teilweise auch gefährliche Grundlagen entbehren, führten bei einer Masernausbruch 2019 in Samoa zu kritischen Konsequenzen. Experten warnen, dass seine Ansichten zur Impfung zu einem Wiederaufleben von Infektionskrankheiten in den USA führen könnten.
Der Senator Ron Wyden nannte Kennedy einen Verbreiter von Verschwörungstheorien und bezeichnete ihn als Quacksalber. Trotz dieser Kritik betonte Kennedy, dass er die Impfungen gegen Masern und Polio unterstütze und nicht beabsichtige, Impfungen zu erschweren. Er sieht die Opposition gegen ihn als Folge seiner Verbindung zu Trump und des aktuellen politischen Klimas in den USA.
Gesundheitspolitische Auswirkungen unter Trump
Die Gesundheitspolitik wird als zentrales Thema in Bezug auf Trumps mögliche zweite Amtszeit betrachtet. Kritiker fürchten, dass eine Trump-Regierung Wissenschaftsfeinde und Impfgegner ins Weiße Haus bringen könnte. Lawrence Gostin, Professor für internationales Gesundheitsrecht, äußerte bereits Besorgnis über die potenziellen negativen Auswirkungen auf die Gesundheitspolitik in den kommenden Jahren und sieht die Regierung Trump als verheerend für wissenschaftliche Fragen und die öffentliche Gesundheit.
Zusätzlich zu den umstrittenen im Bereich der Impfungen hat Kennedy auch außergewöhnliche Ansichten zu anderen Gesundheitsthemen geäußert. Er spricht sich für den Zugang zu legalen Abtreibungen zu jedem Zeitpunkt während einer Schwangerschaft aus, was nicht mit den Ansichten vieler republikanischer Gesetzgeber harmoniert. Zudem vertritt er eine unorthodoxe Auffassung, dass HIV nicht AIDS verursacht und dass hoher Drogenkonsum die Hauptursache sei. Solche Ansichten, kombiniert mit seinen finanziellen Interessen in der Anti-Impf-Lobby, werfen Fragen auf, ob er tatsächlich für das Amt des Gesundheitsministers geeignet ist.
Die kommenden Entscheidungen des Senats über Kennedys Nominierung und die damit verbundenen gesundheitspolitischen Reformen werden genau beobachtet und sind von entscheidender Bedeutung für die zukünftige Gesundheitslandschaft der USA.
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Ort | Washington, D.C., USA |
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