Studie enthüllt: So reagiert Ihr Gehirn auf Niesen und Krankheiten!

Forscher der Universität Hamburg untersuchen, wie das Immunsystem auf Videos kranker Personen reagiert. Ergebnisse zeigen proaktive Immunreaktionen.
Forscher der Universität Hamburg untersuchen, wie das Immunsystem auf Videos kranker Personen reagiert. Ergebnisse zeigen proaktive Immunreaktionen. (Symbolbild/NAG Archiv)

Universität Hamburg, 20146 Hamburg, Deutschland - Eine aktuelle Studie der Universität Hamburg beleuchtet die Verbindung zwischen visuellen Reizen und der Reaktion des Immunsystems auf ansteckende Krankheiten. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift „Brain Behavior and Immunity“ veröffentlicht wurden, zeigen, dass das Immunsystem bereits proaktiv auf sichtbare Krankheitsanzeichen reagiert, bevor Erreger in den Körper gelangen. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Implikationen für das Verständnis der menschlichen Immunreaktionen haben.

In der Studie, an der 62 Teilnehmende beteiligt waren, wurde überprüft, wie sich die Gehirnaktivität ändert, wenn Personen Videos von Menschen mit und ohne Symptome ansteckender Krankheiten betrachten. Durch funktionelle Magnetresonanztomographie wurde festgestellt, dass die Hirnregionen, die zwischen Gehirn und Immunsystem vermitteln, verstärkt aktiviert wurden. Besonders hervorzuheben ist die Insula, deren Aktivierung bei Videos mit kranken Personen auf ihre zentrale Rolle in der Immunantwort hinweist.

Erhöhte Antikörperaktivität

Die Untersuchung ergab auch eine signifikante Erhöhung der Konzentration von sekretorischem Immunglobulin A (sIgA) im Speichel. sIgA ist der wichtigste Antikörper zur Bekämpfung von Atemwegserregern. Diese proaktive Reaktion des Immunsystems deutet auf einen Schutzmechanismus hin: Die Insula arbeitet eng mit dem Immunsystem zusammen, während die Amygdala als Alarmsystem fungiert und bei allen Videos mit Menschen aktiv wird. Diese Erkenntnisse weisen auf einen Mechanismus zur Verarbeitung von Ansteckungsrisiken hin und erweitern unser Verständnis von Immunreaktionen erheblich.

Erkältungen und Präventivmaßnahmen

Ergänzend zu den neurologischen Erkenntnissen ist zu beachten, dass es gegen Erkältungen kein Heilmittel oder Impfstoff gibt. Die Behandlung zielt in erster Linie darauf ab, die Symptome zu lindern. Zu den empfohlenen Optionen zählen rezeptfreie Schmerzmittel wie Acetaminophen und Ibuprofen sowie Erkältungsmedikamente, die abschwellende Mittel enthalten. Die American Academy of Pediatrics warnt jedoch vor der Verwendung dieser Medikamente bei Kindern unter 4 Jahren.

  • Rezeptfreie Schmerzmittel zur Linderung von Symptomen:
    • Acetaminophen (Tylenol)
    • Ibuprofen (Advil, Motrin)
    • Naproxen (Aleve)

Um der Verbreitung von Erkältungsviren entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, häufig und gründlich die Hände zu waschen und Oberflächen zu desinfizieren. Auch das Husten und Niesen in ein Taschentuch oder die eigene Ellenbogenbeuge sind wichtige Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren.

Die Rolle von Bewegung

Die Frage der Immunstärkung wird außerdem durch die Erkenntnisse über die Rolle von Bewegung ergänzt. Bewegung kann als Schutzfaktor für das Immunsystem wirken, indem sie die allgemeine Gesundheit fördert und die Reaktion des Körpers auf Infektionen unterstützt. Regelmäßige körperliche Aktivität ist somit ein wesentlicher Bestandteil für die Aufrechterhaltung eines funktionierenden Immunsystems.

Die Kombination dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse bietet einen umfassenden Einblick in die Mechanismen des Immunsystems und mögliche präventive Maßnahmen zur Bekämpfung von ansteckenden Krankheiten. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter University of Hamburg, Buoy Health und Bundesamt für Gesundheit.

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Ort Universität Hamburg, 20146 Hamburg, Deutschland
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