Zucker-Fasten im Trend: 72 % der Deutschen verzichten freiwillig!
Rems-Murr-Kreis, Deutschland - Die Fastenzeit hat für viele Menschen in Deutschland eine zunehmende Bedeutung. In diesem Jahr beginnt sie am 5. März, dem Aschermittwoch, und endet am 19. April, dem Ostersonntag. Während die traditionellen Regeln des Fastens, die einst sehr strikt waren, heute oft gelockert sind, entscheiden sich viele Gläubige sowie Nicht-Gläubige freiwillig dazu, auf verschiedene Genussmittel zu verzichten. Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK-Gesundheit erwägen 72 Prozent der Deutschen, in der Fastenzeit auf Zucker zu verzichten. Dies zeigt, dass die Bereitschaft zu fasten stark im Trend liegt, besonders in einer Zeit, in der viele Menschen nach Wegen suchen, sich gesund zu leben und Stress zu reduzieren.
Ein Blick auf die aktuellen Umfrageergebnisse zeigt, dass 75 Prozent der Befragten bereit sind, auf Alkohol zu verzichten, während 70 Prozent auf Süßigkeiten und 52 Prozent auf Fleisch verzichten möchten. Über die Hälfte der Befragten hat in der Vergangenheit bereits auf Genussmittel verzichtet. Besonders in der Altersgruppe der 18-29-Jährigen ist das Fasten beliebt: 70 Prozent der jungen Menschen haben mindestens einmal gefastet, und 84 Prozent finden zeitlich begrenzten Verzicht aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll. Interesant ist auch der Trend zum Digital Detox, bei dem 27 Prozent eine Auszeit von digitalen Medien in Erwägung ziehen, und 68 Prozent erhoffen sich dadurch eine Stressreduzierung.
Fasten als Trend und seine Auswirkungen
Insgesamt trifft der Trend des Fastens auf eine positive Resonanz. In einer Umfrage der DAK-Gesundheit gaben 10 Prozent der Befragten an, dass sie sich für das Fasten interessieren, während 15 Prozent bereits einmal gefastet haben. Der Anteil der Fastengegner ist mit 18 Prozent rückläufig. Die Auswirkungen dieser Praktiken können auch physiologischer Natur sein, da Fasten als eine Methode zur körperlichen und geistigen Reinigung in vielen Weltreligionen etabliert ist.
Eine aktuelle Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Nature Metabolism, vertieft das Verständnis der Veränderungen im Körper durch Fasten. Unter der Leitung von Professorin Claudia Langenberg erforschte ein Team, wie sich der Körper während eines siebentägigen Wasserfastens verhält. Die Studie zeigt, dass bereits drei Tage ohne Nahrung zu bedeutenden Veränderungen in der Proteinzusammensetzung im Blut führen können. Während des Fastens verbesserten sich die Energiestoffwechselanpassungen und der Gewichtsverlust betrug im Durchschnitt 5,7 kg – hauptsächlich bei der Abnahme der Muskel- und Organmasse. Jedoch zeigte sich, dass nach drei Tagen mit normaler Ernährung der Gewichtsverlust teilweise zurückging.
Die Ergebnisse dieser Forschung könnten nicht nur für individuelle Gesundheitsentscheidungen von Bedeutung sein, sondern auch wichtige Erkenntnisse für mögliche Behandlungen in der medizinischen Praxis liefern. Veränderungen in den Proteinen, die unter anderem die Stützstruktur der Neuronen im Gehirn bilden, könnten für die Entwicklung geeigneter therapeutischer Ansätze genutzt werden. Die Bedeutung des Fastens geht also über den kurzfristigen Verzicht auf Genussmittel hinaus und könnte langfristig zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens beitragen.
Die Fastenzeit in Deutschland ist somit nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern spiegelt auch gesellschaftliche Trends wider, die nach gesunden, nachhaltigen Lebensweisen streben. Der Verzicht auf Zucker und andere Genussmittel während dieser Zeit wird von immer mehr Menschen als Chance gesehen, um Körper und Geist zu reinigen und ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit zu entwickeln.
Für weitere Details zu den Ergebnissen der Umfrage und den damit verbundenen Trends, verweisen wir auf die Berichte von ZVW und die DAK-Gesundheit unter DAK. Auch die neue Studie über die systematischen Veränderungen des Körpers durch Fasten finden Sie unter BIH.
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Vorfall | Sonstiges |
Ort | Rems-Murr-Kreis, Deutschland |
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