AfD: Politische Landschaft in Deutschland - Der Aufstieg im Osten und im Westen
Die AfD: Eine bundesweite Herausforderung für die Bundestagswahl!
Nach den Ergebnissen der Europawahl 2019 prangt die AfD als stärkste Kraft im Osten Deutschlands auf der politischen Landkarte. Die Farbe Blau dominiert die Regionen, fast wie zu Zeiten vor 1990. Doch die Realität zeigt uns ein differenzierteres Bild.
In den westlichen Städten und Regionen ist die AfD längst keine Randerscheinung mehr. Einen besonders interessanten Fall finden wir in Pforzheim, einer Großstadt in Baden-Württemberg. Bei den Gemeinderatswahlen sicherte sich die AfD mit 22 Prozent die meisten Stimmen, ein Anstieg um 7,1 Prozentpunkte.
Der ARD-Journalist Thomas Vorreyer betont, dass es zu simpel wäre, die Wahlerfolge der AfD ausschließlich mit dem Osten zu verbinden. Er nennt verschiedene Faktoren, die zu starken AfD-Ergebnissen beitragen: ländliche Strukturen, Arbeitermilieus, Regionen im Strukturwandel und geringe Mobilisierung anderer Parteien. Je mehr dieser Faktoren zusammenkommen, verstärkt durch lokale Eigenheiten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für Erfolge der AfD. In Pforzheim könnte etwa der hohe Anteil an Russlanddeutschen ein solcher Faktor sein.
Der Blick in die Zukunft lässt aufhorchen. Institute wie INSA betrachten AfD-Direktmandate bei der nächsten Bundestagswahl im Ruhrgebiet, Teilen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz als realistisch. Laut Vorreyer wäre es zu kurz gedacht, sich nur auf spezifische Merkmale (Ost-) zu konzentrieren.
Ein Beispiel für eine AfD-Hochburg im Westen ist Gelsenkirchen im Ruhrgebiet. Hier erreichte die Partei bei der Europawahl 21,7 Prozent und belegte den zweiten Platz, knapp hinter der CDU und vor der SPD.
Die Erfolge der AfD sind also keineswegs auf den Osten beschränkt. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Partei bei der anstehenden Bundestagswahl behaupten wird und welche regionalen Gegebenheiten dabei eine Rolle spielen werden. – NAG