Milei im Krypto-Skandal: Ermittlungen wegen Betrugs und Amtsmissbrauch!

Argentinien, Land - In Argentinien stehen die politischen Wogen hoch, nachdem Präsident Javier Milei wegen eines Krypto-Skandals in die Schusslinie geraten ist. Ermittlungen der argentinischen Staatsanwaltschaft wurden gegen Milei und mehrere Unternehmer eingeleitet. Der Hintergrund der Ermittlungen ist die Kryptowährung „Libra“, für die Milei in sozialen Medien geworben hatte. Ziel der Untersuchungen ist die Sammlung von Informationen und die Sicherung von Beweisen durch eine Spezialeinheit für Cyberkriminalität.

Milei sieht sich nicht nur Ermittlungen gegenüber, sondern auch Forderungen nach einem Impeachment und rechtlichen Schritten wegen Betrugs. Ihm wird vorgeworfen, in einem Post auf der Plattform X (ehemals Twitter) am Freitag für die $LIBRA-Münze geworben und damit den Wert der Kryptowährung kurzfristig angehoben zu haben, bevor dieser innerhalb weniger Stunden massiv einbrach. Dabei verloren Anleger Schätzungen zufolge über 200 Millionen US-Dollar.

Ermittlungen und Vorwürfe

Die Vorwürfe gegen Milei beinhalten Amtsmissbrauch, Betrug und Unterschlagung. Kritiker werfen ihm vor, einen sogenannten „Rug Pull“ durchgeführt zu haben, eine Betrugsmasche im Krypto-Bereich, bei der Investoren durch eine neue Währung angelockt werden, bevor große Anleger ihre Anteile verkaufen und der Kurs zusammenbricht. Der Link, den Milei zum Kauf der Münze geteilt hatte, wies auf eine Phrase hin, die er häufig in seinen Reden verwendete.

Am Sonntag wurden rechtliche Beschwerden wegen Betrugs bei einem argentinischen Strafgericht eingereicht. Die Anti-Korruptionsbehörde hat bereits ihre Untersuchungen eingeleitet, um zu klären, ob unzulässige Handlungen begangen wurden. Die Richterin María Romilda Servini wird die Beschwerden prüfen, während die politische Opposition die Situation ausnutzt, um Milei als „Krypto-Betrüger“ zu brandmarken.

Politische Reaktionen

Die Reaktionen auf den Skandal sind heftig. Mitglieder der Opposition im Kongress haben Pläne für ein Impeachment-Verfahren gegen Milei angekündigt. Die Hauptoppositionskoalition bezeichnet die Situation als beispiellosen Skandal und benötigt hierfür eine Zweidrittelmehrheit im Abgeordnetenhaus und Senat. Auch Esteban Paulón von der Sozialistischen Partei hat angekündigt, ein entsprechendes Verfahren zu beantragen.

Obwohl die oppositionellen Parteien zusammenarbeiten, halten Politbeobachter ein erfolgreiches Impeachment derzeit für unrealistisch. Mileis Partei, die nur über wenige Abgeordnete verfügt, erhält jedoch Unterstützung von konservativen Parteien. Das Präsidialamt hat erklärt, dass der Beitrag des Präsidenten zu $LIBRA entfernt wurde, um Spekulationen nach der öffentlichen Reaktion auf die Kryptowährung zu vermeiden.

Der Skandal um die Kryptowährung hat bereits weitreichende Folgen, da mehr als 40.000 Menschen betroffen sein sollen, mit Verlusten von über 4 Milliarden Dollar. Milei, der die Vorwürfe bestreitet und erklärt, er habe keine Verbindung zu dem Unternehmen, dessen Kryptowährung er beworben hat, hat zur Klärung der Vorwürfe ebenfalls das Amt für Korruptionsbekämpfung eingeschaltet.

Die laufenden Ermittlungen und die politische Diskussion um das mögliche Impeachment zeigen, wie angespannt die Situation in Argentinien derzeit ist. Die Entwicklungen werden genau verfolgt, sowohl von den nationalen als auch internationalen Beobachtern.

Für weitere Informationen zu den Hintergründen und aktuellen Entwicklungen im Fall Javier Milei siehe: t-online.de, bbc.com, und zdf.de.

Details
Vorfall Betrug
Ort Argentinien, Land
Verletzte 40000
Schaden in € 4000000000
Quellen