Netanjahu stoppt Freilassung palästinensischer Häftlinge nach Geiseln-Austausch!
Gaza, Palästinensische Gebiete - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Freilassung von palästinensischen Häftlingen, die Teil eines Waffenruhe-Abkommens zwischen Israel und der Hamas sein sollte, verschoben. Diese Entscheidung folgt auf die kürzliche Freilassung von sechs israelischen Geiseln durch die Hamas im Gazastreifen. Laut Netanjahus Büro wurde die Verschiebung aufgrund von „wiederholten Verstößen der Hamas“ beschlossen. Die Hamas übergab die Geiseln an Vertreter des Roten Kreuzes, was in israelischen Medien als Propaganda-Aktion interpretiert wurde, da die Übergabe von vermummten Kämpfern begleitet war und Musik sowie Schaulustige anwesend waren.
Die Freilassung der israelischen Geiseln war Teil eines umfassenden Abkommens, das eine Waffenruhe beinhaltete. Im Gegenzug zur Freilassung der Geiseln wollte Israel insgesamt etwa 600 palästinensische Häftlinge, darunter auch 50, die lebenslange Haftstrafen verbüßen, freilassen. Allerdings wurden die Vorbereitungen zur Freilassung der Häftlinge am Abend abrupt abgebrochen.
Waffenruhe und Geiselaustausch
Die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas trat vor Kurzem in Kraft und soll zunächst sechs Wochen dauern. Zuletzt wurden am 25. Januar 2025 rund 200 palästinensische Häftlinge freigelassen. Diese Freilassungsaktion war ebenfalls Teil einer Waffenruhe und fand im Austausch für vier israelische Soldatinnen, die von der Hamas gefangen gehalten wurden, statt. Von den 200 freigelassenen Häftlingen wurden 70 nach Ägypten gebracht, während etwa 130 nach ihrer Entlassung im Westjordanland von ihren Familien empfangen wurden.
Die fünf zuletzt freigelassenen Geiseln umfassen sowohl Langzeitgeiseln als auch Opfer, die während des Nova-Musikfestivals entführt wurden. Ihre Übergabe wurde teilweise live im Fernsehen übertragen und war Teil der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens, das insgesamt 33 Geiseln und 1.904 palästinensische Häftlinge umfasst. Die letzte der Geiseln wurde ohne TV-Übertragung übergeben und befindet sich in der Obhut des Roten Kreuzes.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Übergabe der Geiseln und die damit verbundene Inszenierung wurden von Angehörigen der Geiseln als „psychologische Folter“ bezeichnet und stießen auf Kritik. Die dramatische Präsentation verdeutlicht die Spannungen und die Komplexität der aktuellen Situation im Nahen Osten. Es wird auch berichtet, dass die Hamas bereits vor einer Woche drei israelische Zivilistinnen im Austausch für 90 palästinensische Häftlinge freigelassen hat.
Die weiteren Häftlinge, die Israel im Rahmen des aktuellen Abkommens freilassen sollte, werden mit großem Interesse beobachtet. So sind unter den einstigen Häftlingen auch Personen wie Wael Kassem, der an Bombenanschlägen beteiligt gewesen sein soll. Während die internationale Gemeinschaft die Entwicklungen aufmerksam verfolgt, bleibt abzuwarten, wie die Situation sich in den kommenden Wochen entwickeln wird. Die erste Phase des Abkommens endet in einer Woche und es stehen möglicherweise weitere Übergaben an.
Für weitere Details zu den Hintergründen und dem Verlauf der Ereignisse siehe op-online, tagesschau und ZDF.
Details | |
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Vorfall | Geiselnahme |
Ursache | wiederholte Verstöße der Hamas |
Ort | Gaza, Palästinensische Gebiete |
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