Neuer Papst gesucht: So läuft das geheime Wahlverfahren ab!

Vatikanstadt, Vatikan - Am 2. Mai 2025 steht die römisch-katholische Kirche vor einem entscheidenden Moment. Nur fünf Tage nach dem Tod von Papst Franziskus, der am 21. April 2025 im Alter von 88 Jahren verstarb, beginnt am 7. Mai der geheime Prozess zur Wahl seines Nachfolgers. Dieser Prozess wird gemäß den Regeln des Kardinalskollegiums durchgeführt, das aktuell 252 Mitglieder zählt. Die Wahl wird 133 wahlberechtigte Kardinäle aus 71 Ländern umschließen, was einen bemerkenswerten internationalen Charakter hat, da die Teilnehmer aus allen sechs bewohnten Kontinenten kommen.

Der in den letzten Wochen viel diskutierte Film „Conclave“, der die Wahl eines neuen Papstes inszeniert, zeigt Kardinal Thomas Lawrence, gespielt von Ralph Fiennes, der die Wahl leitet. Laut Al Jazeera nimmt der Film zwar sich einige Freiheiten bei der Charakterdarstellung, hält sich jedoch weitgehend an die tatsächlichen Abläufe einer Papstwahl.

Der Wahlprozess und die Wahlberechtigten

Das Kardinalskollegium übernimmt nach dem Tod eines Papstes die Führung der katholischen Kirche. Nur Kardinäle unter 80 Jahren sind berechtigt zu wählen, was bedeutet, dass insgesamt 135 von 252 Mitgliedern wahlberechtigt sind. Von diesen haben sich zwei Kardinäle entschieden, nicht am Konklave teilzunehmen, wodurch die tatsächliche Anzahl der wahlberechtigten Kardinäle auf 133 sinkt. Die wahlberechtigten Kardinäle setzen sich aus 5 Kardinalbischöfen, 110 Kardinalpriestern und 20 Kardinaldiakonen zusammen. Die meisten der wahlberechtigten Kardinäle stammen aus Italien, gefolgt von den USA und Brasilien, was die dominierende Rolle dieser Länder im Kardinalskollegium unterstreicht.

Die Wahl findet in der Sixtinischen Kapelle statt, und die Abstimmung erfolgt geheim, ähnlich wie es im Film dargestellt wird. Die Stimmabgabe erfolgt in einem Gebet, gefolgt von einem „scrutinium“ – einer geheimen Abstimmung, bei der die Stimmen in einen Kelch eingelegt werden. Ein Kandidat benötigt eine Zweidrittelmehrheit von 89 Stimmen.

Vorbereitungen und Herausforderungen

Vor der Wahl treffen sich die Kardinäle in „Allgemeinen Versammlungen“, um über die zukünftigen Prioritäten der Kirche zu diskutieren. Dies geschieht in einem geschützten Rahmen, da Kardinäle während des Konklaves isoliert sind, ohne Zugang zu Telefonen oder Medien. Ein wichtiges Element der Wahlprozess sind vier Abstimmungsrunden pro Tag, bis ein Papst gewählt ist. Die Stimmen werden nach jeder Runde verbrannt, wobei der Rauch der Öffentlichkeit signalisiert, ob ein neuer Papst gewählt wurde – schwarzer Rauch bedeutet „kein Papst“ und weißer Rauch verkündet die Wahl eines neuen Oberhaupts der katholischen Kirche.

Bemerkenswert ist, dass im Film Situationen dargestellt werden, in denen die Kardinäle versuchen, Skandale vor der Wahl auszuräumen. Diese Dynamik fand auch in der Realität Anwendung, da es historische Beispiele gibt, in denen Kardinäle versuchten, Zweifel an den Kandidaten zu säen, um ihre Wahlchancen zu beeinflussen. Solche Intrigen und der Umgang mit geheimen Ernennungen, wie etwa „in pectore“ Kardinälen, werden im Film in gewissem Umfang behandelt, berücksichtigen jedoch nicht die strengen Regelungen der katholischen Kirche.

Es bleibt abzuwarten, wer letztendlich als neuer Papst gewählt wird. Die kommenden Tage werden zeugen davon sein, wie sich der geheime Prozess, der in der Geschichte der Kirche schon häufig für Gesprächsstoff sorgte, in der Praxis vollzieht.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Vatikanstadt, Vatikan
Quellen