Dorf-Kraftwerk in Neukirchen: Kostenlose Solaranlagen spalten Meinungen
Dorf-Solarprojekt: Bürger profitieren von kostenlosen Solaranlagen und Wärmepumpen
Ein Gemeinschaftsprojekt in einem Dorf in Mittelsachsen soll die Energiewende vorantreiben, indem allen Einwohnern kostenlose Solaranlagen und Wärmepumpen zur Verfügung gestellt werden. Die Initiative, die von den Landwerken Mittelsachsen ins Leben gerufen wurde, stößt jedoch auf Skepsis in der Bevölkerung.
Der Plan, ein Dorf-Solarkraftwerk zu errichten, hat zum Ziel, die Investitionskosten für die Bürger zu minimieren und eine nachhaltige Energiequelle für die Gemeinde zu schaffen. Die Landwerke Mittelsachsen übernehmen sämtliche Kosten, von der Anschaffung bis zur Installation der Anlagen. Geschäftsführer Felix Rodenjohann erklärt, dass die Idee Wirklichkeit werden soll, ohne dass die Einwohner finanziell belastet werden.
Wirtschaftliche Vorteile durch kollektive Umsetzung
Die Entscheidung, alle Solaranlagen gemeinschaftlich zu installieren, hat laut Rodenjohann wirtschaftliche Gründe. Anstatt über mehrere Jahre hinweg einzeln auf jedem Dach Anlagen zu errichten, sei es effizienter und kostenreduzierend, dies in einem koordinierten Prozess zu tun. Zusätzlich zu den Dachanlagen sollen auch Freiflächen für Solarmodule genutzt werden, um ein großes Dorf-Solarkraftwerk entstehen zu lassen.
Obwohl die Bürger die Anlagen kostenlos erhalten, werden sie für den verbrauchten Strom zur Kasse gebeten. Der erzeugte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist, während die Einwohner nach wie vor für ihren Haushaltsstrom bezahlen müssen. Die Preise sollen jedoch vergleichsweise niedrig sein, um den positiven Einfluss auf die Energiewende im Dorf zu finanzieren.
Kritik und Anpassungen für landwirtschaftliche Belange
Bislang begegnen die Bewohner von Neukirchen dem Projekt mit Skepsis. In einer Diskussionsrunde äußerten lediglich 50 der eingeladenen 800 Anwohner Bedenken. Zwei Teilnehmerinnen bemängelten die Gefährdung von landwirtschaftlichen Flächen durch die Installierung der Anlagen, insbesondere auf aktiven Feldern.
Bürgermeister Markus Buschkühl versicherte, dass die Bedenken der Landwirte ernst genommen werden und die Planungen entsprechend angepasst werden sollen. Eine Befragung Ende Juli unter allen interessierten Anwohnern wird zeigen, ob das Projekt tatsächlich Anklang findet und in die Realisierungsphase übergehen kann.
– NAG