Mascha Kaléko: Lüneburg feiert die große Lyrikerin mit bewegenden Gedichten

Lüneburg, Deutschland - Die Literarische Gesellschaft Lüneburg ehrte die bedeutende deutschsprachige Lyrikerin Mascha Kaléko im Heinrich-Heine-Haus in Lüneburg. Anjorka Strechel, Schauspielerin aus der Region, befindet sich derzeit in den Endproben zu ihrem neuen Stück „Wahrheiten“, das am 19. Januar in den Hamburger Kammerspielen Premiere feiert. Am gleichen Abend wird sie im vollbesetzten Heinrich-Heine-Haus Gedichte von Kaléko zum Besten geben.
Die Literarische Gesellschaft, die seit 1987 das kulturelle Leben in Lüneburg bereichert, hat in der Vergangenheit Krisen überstanden und stand kurz vor der Auflösung. Dank neuer Mitglieder kann sie jedoch weiterhin aktiv sein. Bürgermeisterin Christel John drückte ihre Dankbarkeit für die kontinuierliche Arbeit der Gesellschaft aus. Birte Schellmann, die Vorsitzende, hat das Auftaktprogramm für das neue Jahr gestaltet und führt durch Leben und Werk Kalékos.
Ehrung einer bedeutenden Lyrikerin
Mascha Kaléko (1907-1975) ist bekannt für ihre frischen und alltagsnahen Gedichte, die oft als melancholisch und nachdenklich beschrieben werden. Sie wird häufig als „weiblicher Ringelnatz“ oder „weiblicher Kästner“ bezeichnet. Für die Lesung wurden Gedichte mit autobiografischem Bezug ausgewählt, die Kalékos Leben und Erfahrungen reflektieren. Ein eindrucksvolles Zitat von der Dichterin lautet: „Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang, / Nur vor dem Tode derer, die mir nah sind.“ Aufgrund der hohen Nachfrage ist eine Wiederholung des Kaléko-Abends in Planung, für den noch ein Termin ausgewählt werden muss.
Kaléko wird in ihrer Lyrik oft mit Melancholie, Humor und politischem Geist assoziiert. Sie gilt als einzige bekannte Dichterin der „Neuen Sachlichkeit“ und wurde im Laufe ihrer Karriere mehrmals von politischen Umständen verfolgt. Ihre Gedichte wurden während des Nationalsozialismus verboten, was sie dazu bewegte, mit ihrer Familie in die Vereinigten Staaten zu emigrieren. Nach 1945 konnte sie erfolgreich an ihre frühere Karriere anknüpfen und kehrte in den 50er Jahren nach Deutschland zurück.
Der nächste Termin der Literarischen Gesellschaft Lüneburg ist für den 5. Februar 2024 angesetzt, mit dem Thema „Wie es hätte sein können – Fiktive Kriminalgeschichten im historischen Geschehen“.
Details | |
---|---|
Ort | Lüneburg, Deutschland |
Quellen |