Maro-Genossenschaft: Hoffnung auf Neuanfang und sichere Wohnungen!

In Wolfratshausen setzt die Maro Genossenschaft ihre Wohnprojekte nach der Insolvenz fort und bietet Hoffnung für Mieter.
In Wolfratshausen setzt die Maro Genossenschaft ihre Wohnprojekte nach der Insolvenz fort und bietet Hoffnung für Mieter. (Symbolbild/NAG)

Wolfratshausen, Deutschland - In Wolfratshausen wird der Bau von Wohnprojekten der Genossenschaft Maro fortgeführt, trotz der bewegten letzten Monate, in denen die Zahlungsunfähigkeit des sozialen Wohnungs-Unternehmens bekannt wurde. Rund 700 Mieter der MARO-Genossenschaft sind unsicher, ob sie in ihren Wohnungen bleiben können. Insolvenzverwalter Ivo-Meinert Willrodt von der Pluta Rechtsanwalts GmbH informiert, dass die Grundsteine für die zukünftige Stabilität der Genossenschaft gelegt werden. Alle bewohnten Anlagen bleiben im Bestand, und Mieteinnahmen sichern die Finanzierung der Projekte.

Aktuell stehen mehrere Projekte in Wolfratshausen sowie in Andechs, Wielenbach und Landsham auf der Agenda. Die Eintragung der neuen Form „Maro 2.0“ ins Genossenschaftsregister steht kurz bevor. Experten hoffen, dass damit auch die Herausforderungen, die durch eine 40-prozentige Steigerung der Baukosten in nur fünf Jahren entstanden sind, bewältigt werden können.

Finanzielle Perspektiven und Unterstützung

Insgesamt wird die Ausschüttung an die Gläubiger etwa 2,7 Millionen Euro betragen, was einer Quote von rund 50 Prozent entspricht. Bereits eine erste Zahlung von einer Million Euro hat die Gläubiger erreicht. Um die Genossenschaft zu retten, wird jedoch ein Gesamtbetrag von 5 Millionen Euro benötigt, wobei bisher Finanzzusagen in Höhe von 1,8 Millionen Euro vorliegen. Die Zusagen von Volks- und Raiffeisenbanken sowie der Bayerischen Landesbodenkreditanstalt könnten der genossenschaftlichen Struktur helfen, sich nach der Insolvenzabwicklung neu aufzustellen.

Der Insolvenzverwalter plant, bis Jahresende einen Insolvenzplan vorzulegen, der von Gläubigern, Banken und Baufirmen genehmigt werden muss. Andernfalls könnte es zu einem Verkauf von Projekten und möglicherweise zu Mieterhöhungen kommen. Mitglieder sollen durch Sonder-Einlagen zur Rettung beitragen, was jedoch angesichts der finanziellen Belastungen für viele nicht sicher ist.

Gesellschaftliche Bedeutung und Genossenschaftsmodell

Die MARO-Genossenschaft, die 13 Wohnprojekte in Bayern betreibt, darunter Mehrgenerationenhäuser und Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, stellt einen bedeutenden Teil des sozialen Wohnungsmarktes dar. Der MARO-Vorstand erachtet die Entwicklungen als positiv und betont die Wichtigkeit des Genossenschaftsmodells, das seit über 100 Jahren zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und stabilen Nachbarschaften in Deutschland beiträgt.

Mitglieder der Genossenschaft, die sowohl Mieter als auch Anteilseigner sind, haben ein lebenslanges Nutzungsrecht an ihrer Wohnung. Die rechtlichen Grundlagen und die Struktur der Genossenschaften ermöglichen eine Reihe von kulturellen und sozialen Engagements, was die Gemeinschaft stärkt. Die Bundesregierung unterstützt genossenschaftliches Wohnen durch Programme, die den Erwerb von Genossenschaftsanteilen erleichtern, sowie durch zinsgünstige Kredite.

Die Politik hat jedoch ihre Grenzen in der Hilfe gegen die Insolvenz. Die rechtlichen Rahmenbedingungen bieten nur begrenzte Möglichkeiten zur Unterstützung. Dennoch zeigt die Gemeinschaft, auch durch Geschichten von Bedenken und Sorgen, wie etwa bei Familie Schutte, die 40.000 Euro für eine 3-Zimmer-Wohnung investiert hat, die Bedeutung des Zusammenhalts und der gemeinsamen Perspektive für die Zukunft.

Insgesamt bleibt die Situation in Wolfratshausen angespannt, aber die Hoffnung auf eine stabilere Zukunft unter der neuen Struktur „Maro 2.0“ und die Gelder, die für die Fortführung benötigt werden, lassen die Mieter mit einer gewissen Zuversicht in die Zukunft blicken.

Für detaillierte Informationen siehe auch sueddeutsche.de, br.de und bmwsb.bund.de.

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Ort Wolfratshausen, Deutschland
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