Söders Selfie vor Papsttrauer: Taktlos oder zeitgemäß?

Rom, Italien - Am 26. April 2025 fand die Trauerfeier für Papst Franziskus statt, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben war. Sein Tod hatte weltweit Trauer und Anteilnahme ausgelöst, darunter auch in der jüdischen Gemeinschaft. UN-Generalsekretär Antonio Guterres würdigte den verstorbenen Papst als „Boten der Hoffnung, Demut und Menschlichkeit“, während die EU-Ratspräsidentin Ursula von der Leyen ihn als Inspiration für Millionen bezeichnete. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz huldigete Franziskus‘ klare Sicht auf gesellschaftliche Herausforderungen, während Italiens Präsident Sergio Mattarella betonte, dass mit Franziskus eine große Lücke entstanden sei.

Die deutsche Delegation, bestehend aus Markus Söder, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Olaf Scholz, nahm an der Trauerfeier teil. Vor diesem feierlichen Anlass postete Markus Söder jedoch ein Lächel-Selfie mit Steinmeier, was zu heftiger Kritik führte. FDP-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Linken-Politiker Dietmar Bartsch bezeichneten das Bild als taktlos. Dennis Radtke von der CDU warf Söder vor, Politik ungebührlich zu inszenieren und mangelnde Pietät zu zeigen. Armin Laschet äußerte sich allgemein über den Selfie-Kult ohne Söder namentlich zu nennen.

Weltweite Reaktionen auf den Tod des Papstes

Die Reaktionen auf den Tod von Papst Franziskus kamen aus aller Welt. Der britische Premierminister Keir Starmer äußerte seine Trauer und würdigte dessen mutige Führung. Emmanuel Macron, der Präsident Frankreichs, lobte Franziskus‘ Einsatz für die Schwächsten, während der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis ihn als außergewöhnlichen Papst mit einem Erbe voller Humanismus huldigte. Der libanesische Präsident Joseph Aoun erinnerte an die Unterstützung, die Franziskus dem Libanon hatte zukommen lassen.

Die Anteilnahme beschränkte sich nicht nur auf europäische Staatsoberhäupter. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würdigte das Gebet des Papstes für den Frieden in der Ukraine, während Wladimir Putin sich mit Worten des Beileids meldete und den Dialog zwischen den Kirchen betonte. Indiens Premierminister Narendra Modi nannte Franziskus ein Leuchtfeuer des Mitgefühls, und der australische Ministerpräsident Anthony Albanese kündigte an, dass die Flaggen auf Halbmast wehen werden. Auch der Dalai Lama bekundete sein Beileid und sprach buddhistische Gebete für den verstorbenen Papst.

Kritik an Söder und der Trauerfeier

Trotz der bewegenden Trauerfeier blieb die Kritik an Söder bestehen. Nach dem Selfie erklärte Söder in einem Video seine Dankbarkeit für Papst Franziskus und sprach von den positiven Aspekten des Tages. Allerdings blieb der Schatten der zuvor aufgetretenen Kontroversen. Die Teilnehmenden der Trauerfeier waren durch die unglückliche Inszenierung von Söder abgelenkt, was die besinnliche Atmosphäre trübte.

Die Ereignisse rund um die Trauerfeier für Papst Franziskus und die darauf folgende Kritik an Markus Söder zeigen, wie politisches Handeln auch in Momenten der Trauer ins Licht der Öffentlichkeit gerät. Die internationale Anerkennung des Papstes und die Sorgen um politisches Taktieren werden weiterhin im Gedächtnis bleiben.

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Vorfall Sonstiges
Ort Rom, Italien
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